Paul Scholes weiß, wie ein Mittelfeld funktioniert. Der frühere englische Nationalspieler, 41, lief im Mittelfeld von Manchester United immerhin 499 Mal auf. Als der TV-Experte Scholes nun die Niederlage seines früheren Klubs in der Europa League bei Feyenoord Rotterdam (0:1) begutachtete, vermisste er einen "controlling midfielder" neben dem 105 Millionen Euro teuren Paul Pogba, dem die Manchester Evening News einen "armseligen Abend" attestierte. Scholes dachte daher an einen Mittelfeldspieler, der zur gleichen Zeit eine Runde Golf mit seiner Frau spielte. Scholes dachte an Bastian Schweinsteiger: "Er hätte ein guter Partner (für Pogba) sein können, auch wenn er nicht der Laufstärkste ist."
Schweinsteiger, 32, ist von ManUnited nicht für Europa-League-Spiele nominiert worden; Trainer José Mourinho plant nicht mit dem früheren deutschen Nationalmannschaftskapitän. Was genau der Portugiese taktisch in Manchester allerdings plant, vermag auch Scholes nicht zu erkennen. Über Pogba, der gegen Rotterdam etwas offensiver als sonst agierte, sagte er: "Ich habe keine Ahnung, auf welcher Position er spielt. Hat er überhaupt eine?" Nach dem guten Start der Ära Mourinho habe sich der Klub schon im siebten Himmel gewähnt, kommentierte die BBC, jetzt drohe eine "harte Landung". Am Sonntag (13 Uhr) tritt United, in der Liga nach drei Siegen in vier Spielen Vierter, beim FC Watford an. Schweinsteiger könnte dann zumindest theoretisch wieder im Kader sein.