Ligapokal:Unersättlich: Werder schlägt Stuttgart 2:0

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Bremens Titelhunger scheint noch längst nicht gestillt zu sein: Mit dem Sieg in Meppen gegen den VfB Stuttgart scheint für den Deutschen Meister kurz vor Beginn der neuen Bundesliga-Saison die nächste Trophäe zum Greifen nah.

Mit einem 2:0 (1:0)-Halbfinalsieg gegen den VfB Stuttgart zog die Mannschaft von Coach Thomas Schaaf am Donnerstagabend zum zweiten Mal nach 1999 in das Finale des mit 3,7 Millionen Euro dotierten Ligapokals ein. Der Kroate Ivan Klasnic (30.) brachte sein Team vor 12 900 Zuschauern im Emsland-Stadion in Meppen in Führung, Nelson Valdez (86.) besorgte den Endstand. Finalgegner am Montag in Mainz (18 Uhr/ZDF) ist Bayern München.

Der Bremer Frank Fahrenhorst versucht den Stuttgarter Imre Szabics in Strafraum zu stoppen. (Foto: Foto: dpa)

Agressivität wie beim Schach

Wir haben gut und konzentriert gespielt. Uns fehlen noch sieben Leute, dafür war das sogar eine gute Partie", meinte Werder-Trainer Thomas Schaaf. "Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung, aber heute ist ein bisschen Normalität eingekehrt. Das war auch ganz gut so, wir mussten aufwachen. Von der Aggressivität war es so, als ob wir Schach gespielt hätten. Bloß nicht den Gegner berühren, dafür gibt es Strafpunkte", sagte der neue VfB-Coach Matthias Sammer.

Obwohl beide Mannschaften ihre Saison-Vorbereitung noch nicht abgeschlossen haben, begann der deutsche Meister und Pokalsieger die Partie aktiver und wirkte eingespielter als das Team des neuen VfB- Trainers Matthias Sammer. Der Vorjahres-Vierte aus Stuttgart, der mit einem 3:0 über den VfL Bochum das Halbfinale erreicht hatte, offenbarte vor allem in der neu formierten Vierer-Abwehrkette noch Probleme.

In der Innenverteidigung funktionierte das Zusammenspiel der Neuzugänge Martin Babbel und Martin Stranzl noch nicht einwandfrei und auch die Jung-Nationalspieler Andreas Hinkel und Philipp Lahm wussten nicht zu überzeugen. "Wir spielen nicht aggressiv genug und auch zu langsam", hatte Stuttgarts Co-Trainer Krassimir Balakow schon in der Halbzeitpause kritisiert.

900 000 Euro sicher für Werder

Im Finale gegen die Bayern, die im ersten Halbfinale am Mittwoch Bayer Leverkusen mit 3:0 aus dem Wettbewerb geworfen hatten, dürfte für die Norddeutschen neben der Prämie von 1,28 Millionen Euro die Gelegenheit zur Revanche für die 1:2-Endspielpleite gegen den viermaligen Ligapokal-Gewinner vor fünf Jahren zusätzliche Motivation sein. Allein mit dem Finaleinzug haben die Grün-Weißen bereits eine Einnahme von 900 000 Euro sicher, die unterlegenen Stuttgarter dürfen sich immerhin noch mit 500 000 Euro trösten.

Etwas überraschend schickte Schaaf von Beginn an seinen erst seit zwei Tagen im Training befindlichen EM-Helden Angelos Charisteas von Beginn an auf den Rasen. Doch unter den Augen seines früheren Mannschaftskollegen Ailton zog der Grieche im Kampf um den Platz neben dem noch verletzten Nationalstürmer Miroslav Klose (verstauchtes Fußgelenk) den Kürzeren gegen Sturmpartner Klasnic.

Nachdem Alexander Hleb (10.) bei einem schnellen Stuttgarter Konter am wieder genesenen Andreas Reinke gescheitert war, verstolperte "Harry" (14.) drei Meter vor dem leeren Tor die größte Chance der gesamten Anfangsphase.

Nach einem Foul des neuen Stuttgarter Abwehrchefs Markus Babbel an Klasnic im Strafraum hatte Valérien Ismaël die nächste Großchance zur Bremer Führung, doch der Franzose scheiterte mit seinem Elfmeter am gut aufgelegten Timo Hildebrand. Erst der äußerst agile Klasnic machte es besser, als er aus spitzem Winkel den Ball im Tor unterbrachte. In der zweiten Hälfte bemühte sich der VfB, das Tempo zu erhöhen, doch Valdez entschied kurz vor Schluss das Spiel.

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