Leverkusen:Völler herzt Schmidt

Lesezeit: 2 min

In Zweikämpfen aufgerieben: Stuttgarts Georg Niedermeier beackert den Leverkusener Stefan Kießling. Im Vordergrund Serey Dié. (Foto: Alex Grimm/Getty)

Leverkusens Trainer durch 2:0-Sieg in Stuttgart entlastet. Das dezimierte Bayer-Team lässt gegen schwache Schwaben viele Chancen aus.

Nach dem Abpfiff stürmte Rudi Völler auf den Rasen und umarmte Roger Schmidt. Der Leverkusener Sportchef demonstrierte seine Zufriedenheit mit dem Coach, der zuletzt zusehends in die Kritik geraten war: "Wir haben einen erstklassigen Trainer, der die Mannschaft trotz der widrigen Umstände hervorragend eingestellt hat", sagte Völler nach dem 2:0 (1:0) beim VfB Stuttgart. Die Erleichterung im Bayer-Lager war deutlich zu spüren. Die Werkself hatte drei Tage nach dem Europa-League-Aus der Personalnot getrotzt und einen weiteren Rückschlag verhindert. Das stark dezimierte Team von Schmidt hat die siebte Europacup-Teilnahme in Serie nun wieder fester im Visier. Die schwachen Schwaben, die in den jüngsten sechs Ligaspielen nur einen Sieg verbuchten, müssen dagegen bei nur noch fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze wieder nach unten blicken.

Bayer, das auf neun Stammspieler verzichten musste, erzielte durch den agilen Junioren-Nationalspieler Julian Brandt bereits in der 11. Minute das 1:0. Karim Bellarabi erhöhte auf 2:0 (49.): "Unter den Voraussetzungen war das eine absolute Top-Leistung von uns. Der Sieg war absolut verdient", sagte Völler. Stuttgarts Sportvorstand Robin Dutt war enttäuscht: "Wir haben heute nicht die Leistung abgerufen wie in den vergangenen Wochen. Wir müssen weiter an unserem Ziel arbeiten."

Der VfB blieb im zwölften Spiel in Serie gegen Leverkusen ohne Dreier. Bayer zeigte sich dagegen klar verbessert. Dabei hatte der kurzfristige Ausfall des erkrankten Hakan Calhanoglu die Lage noch verschärft. Kyriakos Papadopoulos, Tin Jedvaj, Ömer Toprak, Roberto Hilbert, Sebastian Boenisch, Kevin Kampl, Charles Aránguiz und Kapitän Lars Bender standen ohnehin nicht zur Verfügung. Schmidt setzte dafür auf die jungen Benjamin Henrichs, 19, und Wladen Jurtschenko, 22, die ihre Sache gut machten.

Die Werkself steckte die Personalnot gut weg. Javier "Chicarito" Hernandez hatte mit dem Kopf (9.) die erste Chance, ehe Brandt, schön frei gespielt von Bellarabi, zur Führung einschob. In der Folge hatte der verunsichert wirkende VfB Probleme, sich in Szene zu setzen. Bayer stand sicher und agierte auch nach vorne entschlossener. Zunächst lenkte VfB-Torwart Tyton einen Schuss von Brandt um den Pfosten (29.), wenige Sekunden später rettete der Pole mit einem Reflex gegen Kießling.

Nach der Pause folgte für die Gastgeber die kalte Dusche. Brandt überbrückte fast ungehindert das Mittelfeld und bediente Bellarabi, der mit einem satten Flachschuss ins lange Ecke traf. Der geschockte VfB hatte Glück, dass Brandt an den Pfosten (57.) und Jurtschenko an die Latte schoss (65.). Der VfB erhöhte in der Schlussphase erfolglos den Druck.

© SZ vom 21.03.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: