Leverkusen verliert 1:2 in Lens:Unglücksrabe Haggui sieht Gelb-Rot

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Ausgerechnet Torschütze Karim Haggui hat Bayer Leverkusen im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale des UEFA-Cups um eine bessere Ausgangsposition gebracht.

Der Tunesier erzielte im Achtelfinal-Hinspiel beim 1:2 (0:1) gegen den RC Lens zwar das wichtige Auswärtstor zum 1:1 (51. Minute), verschuldete dann aber den entscheidenden Foulelfmeter des Siegtorschützen Daniel Cousin (70.) und sah die Gelb-Rote Karte.

Lens' Kapitän Olivier Monterrubio (l.) luchst Carsten Ramelow von Bayer den Ball ab (Foto: Foto: AFP)

Olivier Monterrubio hatte die Franzosen am Donnerstagabend vor 29.200 Zuschauern im Stade Felix Bollaert in Führung gebracht (17.). Im Rückspiel am kommenden Mittwoch muss der Fußball-Bundesligist aus Leverkusen alles auf eine Karte setzen und unbedingt gewinnen.

Fünf Tage nach dem 3:1 gegen den VfB Stuttgart wollte die "Mannschaft der Stunde" den Schwung aus der Bundesliga mitnehmen - und sie setzte auch das erste Achtungszeichen: Unglücksrabe Haggui konnte die Chance aus Nahdistanz (2.) aber nicht nutzen.

Bernd Schneider machte viel Druck im Mittelfeld, auch Sergej Barbarez bemühte sich. Das Spiel hatte in der Anfangsphase aber mehr Tempo als Klasse.

Spielwitz plötzlich weg

Bayer-Coach Michael Skibbe vertraute mit einer Ausnahme jener Anfangsformation vom Stuttgart-Spiel: Für den zuletzt Gelb-gesperrten Barbarez musste Paul Freier weichen. Torwart René Adler wurde nach zuletzt bravourösen Leistungen mit seinem Europacup-Debüt belohnt.

Bei einem tückischen Fernschuss von Daniel Cousin (14.) bestand er seine erste Bewährungsprobe, drei Minuten später musste er sich aber geschlagen geben: Nach langem Pass des Brasilianers Hilton setzte Ballkünstler Monterrubio zu einem beherztem Solo an und überraschte Adler mit einer punktgenauen "Bogenlampe" aus 15 Metern.

Bei Bayer war plötzlich der Spielwitz weg, dem Tabellen-Zweiten der französischen Eliteliga gab der Treffer dagegen Auftrieb: Sidi Keitas Fernschuss ging nur knapp über das Tor (25.), Lens blieb am Drücker und erspielte sich Vorteile.

Gefährlich wurde es immer, wenn Aruna Dindane in Strafraumnähe auftauchte: Der Nationalspieler von der Elfenbeinküste erzielte bereits elf Liga-Tore. Sein wuchtiger Kopfball wäre fast zum 2:0 im Tor gelandet (38.).

Leverkusener liefern viele Fehlpässe

Doch der Bundesliga-Sechste kam gegen die keineswegs sattelfeste Abwehr der Franzosen immer wieder zum Zuge - größtes Manko der Werkself waren die Fehlpässe und die mangelnde Genauigkeit beim Abschluss.

Die erste große Chance zum Ausgleich vergab Andrej Woronin, der nach Zuspiel von Tranquillo Barnetta das Tor bei einem Drehschuss aus acht Metern mit links nur knapp verfehlte (37.).

"Wir spielen einen ansehnlichen Fußball und hatten unsere Chancen. So sattelfest ist Lens nicht - wir kriegen unsere Chance", meinte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler in der Halbzeitpause. Und die Chance kam: Die erste konnte Lens-Keeper Charles Itandje mit einem artistischen Reflex noch abwehren (50.) - Haggui zielte beim nächsten Angriff genauer und markierte per Kopf den Ausgleich (51.).

Im Gegenzug wäre Lens um ein Haar wieder in Führung gegangen, dann zerstörten das Foul von Haggui und das 2:1 durch Cousin alle Hoffnungen der Gäste auf eine verdientes Remis.

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