Leichtathletik-WM:Möllenbeck holt Bronze

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Michael Möllenbeck hat bei derLeichtathletik-Weltmeisterschaft in Helsinki die Bronzemedaille im Diskuswurf gewonnen. Möllenbeck schaffte am Sonntag mit seinem besten Wurf eine Weite von 65,95 Metern. Dagegen endete der Auftritt von Lars Riedel mit einer Enttäuschung.

Der eine ballte vor Glück die Fäuste, der andere musste gute Miene zum bösen Spiel machen: Während Michael Möllenbeck seinen Diskus etwas überraschend zur zweiten deutschen Bronzemedaille in Helsinki warf, ging WM-"Dinosaurier" Lars Riedel bei seiner achten Teilnahme an Leichtathletik-Weltmeisterschaften leer aus. Für den fünfmaligen Weltmeister war im Finale schon nach drei Versuchen Schluss, mit mäßigen 63,05 Metern belegte er nur Rang 9, blickte aber trotzdem zuversichtlich in die Zukunft: "Bei der WM 2007 in Osaka bin ich wieder dabei."

Vier Jahre nach Riedels letztem WM-Gold nutzte dagegen Teamkollege Möllenbeck einmal mehr die Gunst der Stunde. "Ich habe auf ein ähnliches Ding wie in Edmonton gehofft", sagte der 35 Jahre alte Wattenscheider. Gesagt, getan: Im vierten Versuch schleuderte er die Scheibe auf 65,95 Meter, was wie bei der WM 2001 - eben in Edmonton - und bei der EM 2002 in München zu Bronze reichte. Auch diesmal waren zwei Konkurrenten unerreichbar: Virgilijus Alekna, Titelverteidiger und Olympiasieger aus Litauen, schleuderte seinen Diskus im letzten Versuch auf 70,17 m und schob sich damit noch am Esten Gerd Kanter vorbei, der mit seinem vierten Wurf auf 68,75 m überraschend die Führung an sich gerissen hatte.

Riedel dennoch glücklich

Zu diesem Zeitpunkt war Riedel bereits auf dem Weg aus dem Stadion: schon ein bisschen geknickt, aber nicht am Boden zerstört. "Enttäuscht wäre ich gewesen, wenn ich hier gar nicht dabei gewesen wäre. So war ich nur im ersten Moment etwas traurig", bekannte der WM-Dauerbrenner aus Chemnitz, der mit acht Teilnahmen Rekordhalter bei insgesamt zehn Titelkämpfen seit 1983 in Helsinki ist. Seine bisherige WM-Bilanz sowie der Olympiasieg 1996 und Olympia-Silber 2000 lieferten ihm dann auch umgehend Trost: "Man blickt schnell zurück, was für ein Glück man in all den Jahre hatte."

Bedauerlich fand Riedel allerdings, dass er seine Weite von beeindruckenden 66,22 Metern aus der Qualifikation am Samstag nicht mehr erreichen konnte. Ein ähnlicher Wurf im Finale am Sonntag - und Bronze wäre an Riedel gegangen, nicht an Möllenbeck. "Ich wollte unbedingt im ersten Versuch etwas reißen, aber ich habe nicht in den Wettkampf reingefunden", klagte der 38 Jahre alte Ex-Champion. Beim ersten Versuch war er zu vorsichtig, ein ungültiger zweiter war "das Schlimmste, was mir passieren konnte, und im dritten fehlte mir dann das Gefühl für den Diskus."

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