Leichtathletik-WM in Helsinki:Clay neuer "König der Leichtathleten"

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Der US-Amerikaner Bryan Clay hat bei der Weltmeisterschaft in Helsinki die Goldmedaille im Zehnkampf gewonnen. Der Berliner André Niklaus stellte mit 8316 Punkten eine persönliche Bestleistung auf und verpasste als Vierter das Podium nur knapp.

Im Dauerregen-Zehnkampf von Helsinki hat Sonnyboy André Niklaus alles gegeben und sensationell WM-Platz vier erobert. Der verdiente Lohn sind 15.000 Dollar Prämie und eine dicke Havanna von seinem Trainer Rainer Pottel. Mit der persönlichen Bestleistung von 8316 Punkten krönte der 23 Jahre alte Berliner am Mittwochabend bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft seinen größten internationalen Erfolg. Vor zwei Jahren bei der WM in Paris war Niklaus noch Achter geworden.

Sein erstes WM-Gold holte sich bei Wind, Kälte und Regen der Olympia-Zweite Bryan Clay. Der 25 Jahre alte Amerikaner sammelte 8732 Punkte, 211 mehr als sein befreundeter Rivale Roman Sebrle. Auch der Tscheche wollte den Titel, er ging aber ausgerechnet an seinem starken zweiten Tag baden. Dritter hinter Clay und Sebrle wurde der Ungar Attila Zsivoczky mit 8385 Punkten. Titelverteidiger Tom Pappas (USA) war in Helsinki nicht am Start.

Für den Olympiasieger und Weltrekordler aus Tschechien lief selbst am starken zweiten Tag überhaupt nichts mehr: In vier Disziplinen war Clay am Mittwoch besser als sein fünf Jahre älterer Trainingspartner. Allein beim Speerwurf verlor Sebrle 134 Zähler - damit war der Marsch des Sportsoldaten von Dukla Prag auf den WM-Gipfel eigentlich schon beendet. Von seiner Jahresweltbestleistung (8534 Punkte), die Clay übertrumpfte, war er weit entfernt. Dagegen ist das goldene Happy End für Clay umso bemerkenswerter, denn Ende Mai hatte sich der US-Boy im Mehrkampf-Mekka Götzis zwei Rippen gebrochen.

Temperaturen um 15 Grad

Als für Sebrle der Zug längst abgefahren war, ging für André Niklaus die Party erst richtig los. "Irgendwie bekomme ich es mit dem Wetter gut geregelt", meinte der neue deutsche Zehnkampf-Star. "Platz sechs ist das absolute Highlight - aber weiter komme ich nicht nach vorn", hatte Niklaus vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf verkündet. Und es sollte noch besser kommen.

Bei Wind und Temperaturen um die 15 Grad Celsius wuchs der einzige Deutsche im Wettbewerb über sich hinaus: 46,13 Meter im Diskuswurf waren persönliche Bestleistung. "Das war schon eine sensationelle Weite für ihn", sagte sein Trainer Rainer Pottel. Niklaus übertraf seine bisherige Diskus-Bestmarke gleich um 4,24 Meter. Altmeister Pottel muss seinen Musterschüler nun zu einem "Abendessen mit einer großen Havanna"-Zigarre einladen. 15.000 Dollar zahlt der Weltverband IAAF für WM-Platz vier.

(dpa)

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