Lauth-Wechsel:Ein Münchner in Hamburg

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Beim Absteiger 1860 München sah Jungnationalspieler Benjamin Lauth keine Perspektive mehr. Jetzt wechselt der Stürmer zum HSV, dessen Trainer an die erfolgreiche Vergangenheit anknüpfen will.

Ur-Bayer Benjamin Lauth sucht sein Glück im hohen Norden und lässt Bundesliga-Dino Hamburger SV wieder von besseren Zeiten träumen. "Der HSV ist auf einem sehr guten Weg, um an die erfolgreiche Vergangenheit anknüpfen zu können. Das ist ein erster Schritt auf dem Weg zurück an die Spitze", sagte Trainer Klaus Toppmöller nach der Verpflichtung des Nationalstürmers vom TSV 1860 München.

Jubelnd wollen ihn auch die Anhänger des HSV sehen: Benjamin Lauth. (Foto: Foto: ap)

Lauth ist nach dem Belgier Emile Mpenza der zweite hochkarätige Angreifer, der in der neuen Saison den früheren Europapokal-Gewinner verstärken wird. "Entscheidend war für mich, dass der HSV eine gute Perspektive hat", erklärte der 22-Jährige am Donnerstag auf der Homepage seines neuen Arbeitgebers. Der fünfmalige A-Nationalspieler erhält einen Vier-Jahres-Vertrag.

"Mit der Verpflichtung von Benjamin ist es uns gelungen, eines der hoffnungsvollsten Sturmtalente Deutschlands langfristig an den HSV zu binden", sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Lauth, der 22 Tore in 61 Bundesliga-Spielen erzielt hat, wird bis zum Jahr 2008 für den HSV auf Torejagd gehen. Vier Millionen Euro beträgt dem Vernehmen nach der Kaufpreis für "Benny-Bomber", der in der letzten Saison sogar die Kapitänsbinde bei den "Löwen" getragen hat.

Mittelfußbruch noch nicht ganz auskuriert

Doch ausgerechnet im Punktspiel gegen den HSV am 17. April (1:2) hatte sich Lauth den linken Mittelfuß gebrochen, so dass die Münchner im Abstiegskampf auf ihren Topstürmer verzichten mussten. "Der Heilungsprozess verläuft nach Plan. Ich werde alles dransetzen, dass ich Ende Juni beim Trainingsstart dabei sein kann. Allerdings werde ich dem Rat der Ärzte folgen und nichts übereilen", kündigte Lauth an.

Nach der Verpflichtung des im bayerischen Hausham geborenen Lauth dürften die Tage des Argentiniers Bernardo Romeo in Hamburg gezählt sein. Der erfolgreiche HSV-Angreifer (33 Tore in 71 Spielen) wird wohl beim spanischen UEFA-Cup-Halbfinalisten FC Villarreal anheuern.

Trotzdem dürfte der HSV mit Lauth, Mpenza und Mehdi Mahdavikia im Angriff an Qualität gewinnen. "Wir haben jetzt den schnellsten Sturm der Bundesliga", sagte Toppmöller erfreut. Mit Daniel van Buyten, dem Abwehrchef der belgischen Nationalmannschaft, soll noch ein gestandener Profi geholt werden. Es steht noch die Transfereinigung mit van Buytens Club Olympique Marseille aus.

1860 rüstet sich für's Unterhaus

Derweil laufen die Personalplanungen bei den Löwen auf Hochtouren. Neben Neu-Coach Rudi Bommer wurden bereits der Defensivallrounder Slobodan Komljenovic, Abwehrspieler Stefan Frühbeis sowie der offensive Mittelfeldspieler Marco Gebhardt für die neue Saison verpflichtet. Torwart Michael Hofman unterschrieb inzwischen einen neuen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2006.

Außerdem zogen die Sechziger bei Daniel Baier, Matthias Lehmann und Andreas Görlitz die Optionen auf eine Vertragsverlängerung. Dank der Millionen aus dem Lauth-Transfer haben die Löwen weitere Möglichkeiten ihr Team für die kommende Spielzeit zu verstärken.

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