Lautern - Schalke:Lincoln trifft und weint

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Dank des früheren Lauterers und Torwart Rost triumphiert Schalke beim FCK im Elfmeterschießen.

Dank Torhüter Frank Rost hat der FC Schalke 04 die Erfolgsserie unter Interimscoach Eddy Achterberg fortgesetzt. Mit zwei gehaltenen Strafstößen rettete der Schlussmann den Königsblauen am Mittwochabend den 4:3-Erfolg im Elfmeterschießen beim 1. FC Kaiserslautern. Nach regulärer Spielzeit hatte es 3:3, nach Verlängerung 4:4 gestanden. Schalkes Interimstrainer Eddy Achterberg freute sich nach dem Erfolg in der zweiten DFB-Pokalrunde. "Es war natürlich ein traumhaftes Spiel für die Fans", sagte er. "Es war unglaublich, dass es so ausgegangen ist - die Moral war wirklich super."

Vor 22 365 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion hatten Ebbe Sand (32./90.), der frühere Lauterer Lincoln (78.) und Mladen Krstajic (116.) für Schalke getroffen. Selim Teber (59./95.), Krstajic (61./Eigentor) und Ingo Hertzsch (90./+1) waren auf Seiten der Pfälzer erfolgreich. Die Pfälzer, die nach Stammtorhüter Tim Wiese (Angina) auch noch Torjäger Carsten Jancker (Oberschenkelprobleme) ersetzen mussten, kamen fast eine Stunde lang überhaupt nicht zum Zuge.

Eigentor von Krstajic

Die Gäste waren tonangebend und hatten durch Sand (5./21), Gerald Asamoah (17./26.) und Gustavo Varela (14.) schon eine Reihe guter Einschusschancen, ehe Sand nach Varelas Vorlage die sechste Möglichkeit zum überfälligen Führungstor nutzte. Die Vorarbeit leistete ausgerechnet der bis dahin starke Hervé Lembi, der Varela den Ball unfreiwillig vorlegte. Der FCK tat sich im Aufbauspiel sehr schwer und bot vor allem in der Offensive lange eine dürftige Leistung. Fünf Umstellungen gegenüber dem Bundesliga-Spiel gegen den Hamburger SV (2:1) taten ihr übriges.

Einzige nennenswerte Chance vor der Pause für die blassen Gastgeber war ein Schuss von Thomas Drescher (18.) ans Außennetz. Nach Wiederanpfiff rächte es sich, dass die Gäste so fahrlässig mit ihren Chancen umgegangen waren. Der erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Teber sorgte gleich mit seinem ersten Ballkontakt für den Ausgleich, zwei Minuten später köpfte dann Krstajic eine Zandi-Flanke ins eigene Netz.

Die Gäste erholten sich jedoch schnell von diesem Doppelschock. Der ständig ausgepfiffene Ex-Lauterer Lincoln und Sand schienen Schalkes Sieg schon perfekt gemacht zu haben, ehe Hertzsch per 25-m-Schuss die Hausherren in die Verlängerung rettete. Lincoln schaffte am Ende den entscheidenden Elfmeter und weinte danach ergriffen, während FCK-Coach Kurt Jara resümierte: "Bei uns ist die Enttäuschung natürlich groß, die Mannschaft hat alles gegeben. Es war aber ein sensationelles Fußballspiel."

© Süddeutsche Zeitung vom 23.9.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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