Kölner Ambitionen:"Gut"

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Kölner Doppeltorschütze gegen Darmstadt: Yuya Osako. (Foto: Matthias Hangst/Getty Images)

Yuya Osako schießt zwei Tore selbst und leitet zwei ein. Der Japaner führt seine starke Leistung auf eine Umstellung seines Trainers zurück.

Von Tobias Schächter, Darmstadt

Die japanische Reporterin fragte Peter Stöger, ob er denn nicht ein Wort zur Leistung von Yuya Osako sagen könne. Der Trainer des 1. FC Köln sagte höflich, ja, das könne er: "Die Leistung von Yuya war: gut." Der Österreicher war bester Stimmung nach dem 6:1-Auswärtssieg beim SV Darmstadt 98, der deutliche Erfolg schraubte die Punkteausbeute zum Rückrundenauftakt auf 29 Zähler. Der FC nimmt nach dem 0:0 in Mainz und dem Torfestival in Darmstadt viel Selbstvertrauen in die Rückrunde. Die Mannschaft befördert mit zwei überzeugenden Auftritten zum Auftakt des Jahres 2017 die Europapokalträume der Fans.

In Mainz überzeugten die Kölner in einer Grundordnung mit Dreier-Abwehrkette und einem Stürmer vor allem defensiv - in Darmstadt mit einem klassischen 4-4-2 vor allem offensiv. "Wir hatten viel Bewegung vorne drin", freute sich Stöger, der sich nach der 3:0-Pausenführung den Luxus erlauben konnte, seinen Platzverweis-gefährdeten Sturmführer Anthony Modeste schon nach 50 Minuten vom Platz zu holen.

Eine taktische Umstellung kommt Osako zugute

Bester Spieler war an diesem Tag ohnehin dessen Sturmpartner aus Japan. Osako erzielte zwei Treffer und bereitete zwei weitere vor. Er blieb nach seiner Galavorstellung so demütig wie es wohl nur Japaner sein können: Er habe den Sieg ja nicht alleine geschafft, erklärte der 26-Jährige, der meistens hinter dem Zielspieler Modeste eingesetzt wird. Dennoch gab er selbstbewusst zu Protokoll: "Im Moment fühle ich mich gut, meine Mitspieler wissen, dass sie mich anspielen können." Die Versetzung in die Sturmspitze neben Modeste gefiel dem feinen Techniker: "Ganz vorne kann ich mich besser entfalten."

Dass die Darmstädter Abwehr es den Kölnern auch leicht gemacht hatte, verschwieg er höflich. Und vom Gegner gab es auch kein einsilbiges Lob wie vom eigenen Trainer für die starke Leistung der Kölner um Osako und Modeste in der Offensive. Darmstadts Kapitän Aytac Sulu sagte: "Das war ein Spiel einer unheimlich starken Offensive gegen eine unheimlich schwache Defensive." Und, so glaubt Sulu überzeugt: "Mit dieser Offensive können sich die Kölner den Anspruch erfüllen, europäisch zu spielen." Dagegen hätte in Köln sicher niemand etwas einzuwenden. Und in Japan auch nicht.

© SZ vom 29.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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