Karriereende:Kakas Abschied

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Der letzte Weltfußballer des Jahres, der nicht Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi hieß: Kaka – im Jahr 2007. (Foto: Fabrice Coffrini/AFP)

Der Weltmeister von 2002 hört auf, 2007 gewann er die Wahl zum Weltfußballer des Jahres - als bislang Letzter, der nicht Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo heißt.

Ricardo Izecson dos Santos Leite, besser bekannt als Kaka. So hieß der letzte Weltfußballer des Jahres vor der Ära von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Vor ziemlich genau zehn Jahren, am 17. Dezember 2007, krönte der brasilianische Fußballer seine Karriere mit dem Gewinn der wichtigsten Einzeltrophäe im Mannschaftssport. Am Sonntag verkündete der 35-Jährige nun seinen Abschied vom aktiven Fußball. "Ich bin nach reiflicher Überlegung zu dem Entschluss gekommen, meine Karriere als Profi zu beenden. Ich werde mich ab sofort darauf vorbereiten, in einer anderen Funktion im Fußball weiterzumachen", sagte der Weltmeister von 2002 am Ende eines beim heimischen TV-Sender Globo ausgestrahlten und im Morumbi-Stadion aufgezeichneten Interviews.

In der Arena des FC São Paulo hatte der 18-jährige Kaka im Februar 2001 sein erstes Tor als Profi erzielt. Knapp 17 Monate später wartete er in den Schlusssekunden des WM-Finales gegen Deutschland (2:0) vergeblich auf seine Einwechslung, bestritt als jüngster Spieler im Selecao-Kader immerhin 18 Minuten in der Vorrunde gegen Costa Rica (5:2). Die Endrunden in Deutschland (2006) und Südafrika (2010) wurden aber zur Enttäuschung, endeten gegen Frankreich beziehungsweise die Niederlande jeweils im Viertelfinale. "Die Niederlage gegen die Franzosen war schmerzhaft. Nach 1982 war es die beste Auswahl, die Brasilien hatte", sagte Kaka rückblickend auf jene Mannschaft mit Ronaldo, Adriano, Ronaldinho, Cafu und Roberto Carlos. 2006 erzielte er beim Auftakt gegen Kroatien (1:0) seinen einzigen Treffer bei einem WM-Turnier. Dabei war Kaka ein torgefährlicher Spieler, was seine mehr als 200 Treffer in über 600 Pflichtspiele für São Paulo, AC Mailand, Real Madrid und zuletzt Orlando City (USA) dokumentieren. Ein filigraner Techniker mit guten Pässen und viel Zug zum Tor. Mit zehn Treffern führte er Milan 2007 zum siebten und bislang letzten Triumph in der europäischen Königsklasse, mit 30 Toren ist er immer noch bester Brasilianer in der ewigen Torschützenliste der Champions League. Im Sommer 2009 ging er für 65 Millionen Euro zu Real Madrid, damals der zweitteuerste Transfer nach Zinedine Zidane. Doch bei den Königlichen, mit denen er 2012 spanischer Meister wurde, ging ihm auch wegen einer hartnäckigen Schambein-Entzündung der Glanz verloren. Tiefpunkt war sein verschossener Elfmeter im Champions-League-Halbfinale 2012 gegen Bayern München.

© SZ vom 19.12.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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