Karlsruher SC in der Krise:"Irgendjemand muss die Mannschaft vorbereiten"

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Trost dringend gesucht: Karlsruhes Trainer Tomas Oral (l.) richtet Martin Stoll nach dem Spielende gegen Fürth wieder auf. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Die Fans beschreien seine Entlassung nach nur zwei Saisonsiegen, der Sportdirektor Oliver Kreuzer verweigert eine Jobgarantie: Tomas Oral steht vor dem Aus beim KSC.

Ein besinnliches Adventswochenende dürfte es nicht werden für Oliver Kreuzer, das stellte sich spätestens am Freitagabend heraus. Denn seit der vergangenen Woche ist der Sportdirektor des Karlsruher SC im Amt und muss gleich eine der größten Krisen des Vereins in den vergangenen Jahren moderieren. Kreuzers Karlsruher unterlagen Greuther Fürth 1:2 (0:2), haben damit nur zwei der letzten 17 Spiele gewonnen und verharren einen Punkt vor der Abstiegszone der 2. Bundesliga. Trainer Tomas Oral steht in der Kritik. Die Fans gaben ihre Empfehlung ab: "Oral raus", schallte es von den Rängen.

Muss Kreuzer gleich nach seiner Amtseinführung den ersten Trainer entlassen? Er gab sich am Freitag zurückhaltend, mahnte zur Ruhe. Bevor er schnelle Entscheidungen trifft, will er selbst erst einmal ankommen. Am Wochenende möchte er "mit klarem Kopf" und "frei von Emotionen" noch einmal in sich gehen. "Wir müssen nicht nur das heutige Spiel, sondern die Gesamtsituation des Vereins analysieren. Das ist entscheidend. Ich will nichts schönreden, sondern Erklärungen finden", sagte Kreuzer.

KSC-Angreifer Diamantakos vergibt in letzter Minute Foulelfmeter

Eine Jobgarantie gibt er Oral jedoch nicht: "Es gibt jetzt nicht die finale Aussage von mir, weder in die eine, noch in die andere Richtung. Die gibt es vielleicht Anfang der Woche", sagte der ehemalige Bayern-Profi. "Weil irgendjemand muss die Mannschaft ja vorbereiten auf Dresden."

KSC-Stürmer Dimitris Diamantakos vergab am Freitag in der Schlussminute die Chance zum Ausgleich, als er mit einem Foulelfmeter an Fürths Balasz Megyeri scheiterte (90.). Zehn Minuten zuvor hatte er mit einem ersten Foulelfmeter auf 1:2 verkürzt (80.). Die vor der Pause überlegenen Gäste waren durch Khaled Narey (6.) und Mathis Bolly (24.) früh in Führung gegangen.

An den schlechten Statistiken der vergangenen Monate änderte sich am Freitag nichts. Neben nur zwei Siegen in den letzten 17 Zweitligaspielen konnte der KSC in diesem Zeitraum auch nur zwölf Treffer erzielen - ein historischer Tiefpunkt in der Geschichte des Vereins. Der drohende Ausfall von Bjarne Thoelke (Kopfverletzung), Enrico Valentini (Innenbandanriss), Marin Sverko (Muskelverletzung) und Martin Stoll (Knieverletzung) macht zudem die beiden bis zur Winterpause noch verbleibenden Aufgaben in Dresden und gegen Braunschweig nicht leichter. Es wird definitiv keine besinnliche Adventszeit beim Karlsruher SC.

© SZ vom 04.12.2016 / SZ, DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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