Kaiserslautern bezwingt Schalke:Mit Glück und Disziplin

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Erschreckend schwach präsentierte sich der FC Schalke 04 auf dem Betzenberg: Die wenigen Chancen vergaben die Königsblauen kläglich und zeigten sich zudem in der Defensive verunsichert. Dem nicht genug, gerieten auch noch Ailton und Torwart Rost aneinander.

Der FC Schalke 04 hat die vorläufige Führung in der Fußball-Bundesliga verpasst und im Kampf um die Meisterschaft einen herben Dämpfer einstecken müssen. Die Königsblauen verloren am Samstag mit 0:2 (0:0) beim 1. FC Kaiserslautern und konnten sich damit nicht vom punktgleichen Rekordmeister FC Bayern München absetzen, der sich am Sonntag bei Hertha BSC einen Vorsprung verschaffen kann.

Vor 37 850 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion brachte Ioannis Amanatidis in der 56. Minute die seit fünf Spielen ungeschlagenen Lauterer in Führung. Neuzugang Stefan Blank sorgte in der 74. Minute per Foulelfmeter für den Sieg gegen die zuvor seit fünf Partien ungeschlagenen Schalker.

"In der ersten Halbzeit hatten wir klare Chancen, aber sie nicht genutzt", monierte S04-Coach Ralf Rangnick nach der insgesamt enttäuschenden Vorstellung. "Es fehlte einfach die Entschlossenheit, unbedingt gewinnen zu wollen." So schienen die Spieler beider Mannschaften den Appell des FCK zur Solidarität mit den Schiedsrichtern nach dem Manipulationsskandal anfangs falsch verstanden zu haben.

Verhaltene Schalker

Reichlich wenig passierte in der ersten Hälfte. Nach einer vergebenen Chance von Lauterns Ferydoon Zandi (5.), der nach seiner Pause wegen der Einnahme eines nicht erlaubten Medikaments in das Team zurückgekehrt war, konnte sich der personell erneut geschwächte FCK nicht mehr nennenswert in Szene setzen. "Wir hatten Glück, aber wir haben auch sehr diszipliniert gespielt", bekannte Lauterns Coach Kurt Jara und stellte stolz fest: "Wir haben neben Bayern die Spitzenmannschaft gefordert - und wir haben gewonnen."

Wie schon vor einer Woche beim 2:1-Sieg zum Rückrundenauftakt gegen Champion Werder Bremen, präsentierte sich die in derselben Formation angetretene Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick eher verhalten. In der Defensive sorgte der von Achillessehnenbeschwerden geplagte Brasilianer Marcelo Bordon zumindest bis zu seiner Auswechslung in der 53. Minute für Ordnung.

Im Mittelfeld bemühte sich der Ex-Lauterer Lincoln, der von den FCK- Fans gnadenlos ausgepfiffen wurde, um eine spielerische Linie. Der kleine Brasilianer vergab allerdings auch in der 10. und 42. Minute zwei Schalker Chancen. Bei der besten Gelegenheit der Gelsenkirchener versagte Ebbe Sand per Kopf aus kürzester Distanz. "Wenn man solche Möglichkeiten hat, muss man einfach in Führung gehen", ärgerte sich Rangnick.

Und kaum hatte der Schalker Coach seinen Abwehrhünen Bordon austauschen müssen, nutzten die Lauterer die kurzzeitige Desorientierung in der Schalker Hintermannschaft. Einen glänzenden Pass des Türken Halil Altintop verwertete Griechenlands Nationalspieler Amanatidis mit einem feinen Schlenzer zu seinem vierten Saisontor.

Auf der Gegenseite rettete Torwart-Routinier Thomas Ernst Sekunden vor Blanks verwandeltem Strafstoß mit einer Glanztat gegen den enttäuschenden Ailton. Der Ex-Torschützenkönig leistete sich wenig später ein gestenreiches Gefecht mit dem eigenen Keeper Frank Rost. Der ahnte zwar beim 0:2-Strafstoßtor von Blanks die Ecke, kam aber nicht mehr an den Ball. Zuvor war der Ex-Schalker Jochen Seitz nach einem Trikotzupfer von Mladen Krstajic zu Boden gegangen.

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