Ivan Klasnic:"Gott hat es so gewollt!"

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Einen Monat nach der gescheiterten Transplantation einer Niere muss der Kroate weiter auf ein neues Spenderorgan warten.

Neues Leben, neue Prioritäten: Auf dem Fußballplatz war Geduld für Ivan Klasnic stets ein Fremdwort, seit der Torjäger von Werder Bremen um seine Gesundheit und die Fortsetzung seiner Karriere kämpfen muss, ist Beharrlichkeit zur seiner wichtigsten Tugend geworden.

"Gott hat es so gewollt, dass es beim ersten Mal nicht klappt", sagt der 27-Jährige, dessen Körper die Niere seiner Mutter wieder abstieß. Ein ungewöhnlicher Vorgang, denn mittlerweile verlaufen knapp 95 Prozent aller Nierenverpflanzungen erfolgreich. Nun lassen sich Klasnics Frau Patricia und sein Bruder Josip auf Spendertauglichkeit untersuchen.

Doch wann es zu einem erneuten operativen Eingriff kommt und wann der gebürtige Hamburger seine Karriere fortsetzen kann, ist derzeit überhaupt noch nicht absehbar. Klasnic optimistisch: "Zur neuen Saison werde ich wieder angreifen."

Vielleicht beim Vize-Meister, vielleicht auch nicht, Werder-Sportdirektor Klaus Allofs hat dem Stürmer jedenfalls angeboten, dem zum Saisonende auslaufenden Vertrag zu unveränderten Konditionen um zwölf Monate zu verlängern.

Prominente Vorbilder

Momentan allerdings darf Klasnic nur ein wenig auf dem Fahrrad fahren und seine gerade neun Wochen alte Tochter Fabiana im Kinderwagen über den Osterdeich und durch den Bürgerpark schieben, gelegentliche Trainingsbesuche bei den Kollegen eingeschlossen.

Ansonsten bleibt ihm nur, Fatalismus zu demonstrieren: "Ich habe mich damit abgefunden, dass es mich getroffen hat. Alles andere bringt mich doch nicht weiter."

Prominente Beispiele dafür, dass auch Hochleistungssportler ihre Laufbahn mit einer Spenderniere vollenden können, gibt es durchaus. So kehrte NBA-Star Alonzo Mourning von Miami Heat ebenso in die nordamerikanischen Basketballarenen zurück wie Neuseelands Idol Jonah Lomu in die Rugbystadien dieser Welt. Beide müssen allerdings im Training und im Spiel einen speziellen Schutz aus Fiberglas tragen, um ihr neues Organ zu schützen.

Mourning und Lomu sind für Klasnic Vorbilder, die ihm Kraft geben. "Wenn solche Sportler zurückgekommen sind, dann schaffe ich das auch", glaubt der WM-Teilnehmer, der zuletzt am 17. Dezember für die Hanseaten auf dem Rasen des Weserstadions stand. Ob er dorthin zurückkehren kann, hängt aber einzig und allein von der Belastbarkeit seines Körpers und der Kunst der Ärzte ab.

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