Italienische Mannschaft:"Dollarumma"

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Italiens Torwart Gianluigi Donnarumma wird bei der U21-EM von erbosten Fans mit Geldscheinen beworfen - der 18-Jährige will den AC Mailand verlassen.

Der italienische Fußball-Nationaltorwart Gianluigi Donnarumma hat beim 2:0-Sieg seiner Mannschaft bei der U 21-EM gegen Dänemark einen besonderen Proteststurm über sich ergehen lassen müssen. Er wurde während der Partie in Krakau am Sonntag mit Spielgeld beworfen; Helfer mussten die Scheine im Strafraum aufsammeln. Die Partie wurde deshalb kurz unterbrochen. Anhänger hielten außerdem ein Transparent mit der Aufschrift "Dollarumma" hoch. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der 18-Jährige seinen bis 2018 gültigen Vertrag beim AC Mailand nicht verlängern wird, offenbar will er den Klub vorzeitig verlassen. Champions-League-Sieger Real Madrid gilt als mögliches Ziel.

Donnarumma gilt in Mailand als Hoffnungsträger

Auch in Mailand ist Donnarumma ins Visier wütender Fans geraten. "Ich übernehme alle Verantwortung, doch man soll Donnarumma in Ruhe lassen. Seine Familie hat sogar Morddrohungen erhalten, das ist unglaublich", sagte Donnarummas Berater Mino Raiola der Zeitung Gazzetta dello Sport. Der 18-Jährige gilt als Hoffnungsträger bei den Lombarden und in der Nationalmannschaft als möglicher Nachfolger von Turins Altmeister Gianluigi Buffon, 39. Als Ersatz bei Milan wird nun der deutsche Nationaltorhüter Bernd Leno vom Bundesligisten Bayer Leverkusen gehandelt, im Gespräch ist eine Ablöse von rund 20 Millionen Euro.

"Bernd Leno wird für diese Summe in diesem Sommer nirgendwo hingehen", entgegnete Leverkusens Manager Boldt in der Rheinischen Post. Berater Raiola erklärte derweil, dass die Bedingungen für eine Vertragsverlängerung seines Klienten Donnarumma in Mailand nicht gegeben gewesen seien. Milan habe während der Verhandlungen viel Druck auf den Spieler ausgeübt. "Wir haben um mehr Zeit für die Vertragsverhandlungen gebeten. Milan hat dagegen die Medien über jeden Schritt informiert. Ein Teil der Tifosi hat sich gegen Gianluigi gestellt, und der Klub hat ihn nicht geschützt", sagte Raiola. Eine Einigung mit Real gebe es bislang aber nicht.

© SZ vom 20.06.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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