Internationaler Fußball:Kroos empfindet Belastung als "deutlich zu hoch"

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Klagt über die hohe Belastung: Toni Kroos. (Foto: AFP)

Der deutsche Nationalspieler übt Kritik am Terminplan im internationalen Fußball. Werder Bremen freut sich über frische Millionen. Nächster Sieg für die Basketballer des FC Bayern.

Fußball, Toni Kroos: Weltmeister Toni Kroos hat deutliche Kritik an der Belastung im internationalen Fußball geübt und längere Regenerationsphasen eingefordert. "Ich halte es für sinnvoll, mal den Spielplan zu überdenken, der eindeutig zu voll ist", sagte der 24-Jährige der Welt am Sonntag: "Ich bin der Meinung, dass die Belastung deutlich zu hoch ist. Gerade für Nationalspieler, die auch mit ihren Vereinen international spielen." Der Mittelfeldspieler von Real Madrid sieht sich durch zahlreiche Verletzungen seiner Kollegen bestätigt. "Es ist doch kein Zufall, dass sich in den vergangenen zwei Monaten so viele Spieler verletzt haben. Und wir reden nicht von Zerrungen, sondern von schweren Verletzungen - von Muskelrissen", sagte Kroos. Es gebe "viel zu viele Spiele" und "viel zu wenig Urlaub". Wenn sich daran nichts ändere, "haben wir irgendwann Kader mit 30, 35 Spielern, damit es für jeden eine vernünftige Belastung ist. Nur wer will so große Kader? Niemand."

Als Vorbild für eine ausgewogenere Belastung nennt der frühere Münchner die nordamerikanische Basketball-Liga NBA: "Während der Saison spielen die Teams jeden dritten Tag, das ist ein riesiges Pensum mit teils weiten Reisen. Aber von Ende Mai bis in den Oktober ist dann Pause. Ich finde, auch im Fußball brauchen wir mehr Zeit, um zu regenerieren." In Madrid fühlt sich Kroos nach seinem Wechsel aus München im Sommer wohl. "Ich genieße es, bei Real zu sein. Der Klub ist, auch wenn das manche nicht glauben wollen, sehr familiär. Ich spüre Vertrauen in meine Person. Auch beim Trainer, der mich unbedingt haben wollte", sagte Kroos: "Selbst nach einer so kurzen Zeit fühle ich mich bestätigt, dass es richtig war, den Schritt zu gehen."

Radsport: Der amerikanische Radprofi Tyler Farrar hat die dritte Etappe der Peking-Rundfahrt für sich entschieden. Der 30-Jährige vom Garmin-Team setzte sich nach 176 km von Yanqing nach Chaoyang vor dem Slowenen Luka Mezgec (Giant) und dem Belgier Nikolas Maes (QuickStep) durch. Bester Deutscher wurde der Rostocker Paul Martens (Belkin) auf dem 14. Rang. In der Gesamtwertung liegt weiter der belgische Ex-Weltmeister Philippe Gilbert (BMC) in Führung, der am Samstag das verkürzte Teilstück nach Yanqing gewonnen hatte. Die Organisatoren hatten sich aufgrund schlechter Luftqualität kurzfristig dazu entschieden, die Bergwertung in Yan Jia Ping zum Ziel zu erklären. Die vierte Etappe führt am Montag über 157 km von Yanqing zur Bergankunft in Mentougou. Das Rennen endet am Dienstag vor dem Olympiastadion in Peking.

Golf: Die deutsche Profigolferin Caroline Masson hat beim LPGA-Turnier in Kuala Lumpur ihr bestes Saisonergebnis erzielt. Auf der abschließenden vierten Runde schob sich die Gladbeckerin auf dem Par-71-Kurs dank einer 68er-Runde mit insgesamt 273 Schlägen noch vom zehnten auf den achten Rang nach vorne. Die 25-Jährige erhielt ein Preisgeld von rund 35.000 Euro. Die zweite deutsche Starterin Sandra Gal (Düsseldorf) verbesserte sich am Schlusstag dank einer 68 von Position 36 auf Rang 27 (280 Schläge). Der Sieg bei dem mit zwei Millionen Dollar dotierten Turnier ging an die Chinesin Feng Shanshan (266 Schläge).

Bundesliga, Werder Bremen: Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat den Vertrag mit Vermarkter Infront vorzeitig von 2019 bis 2029 verlängert und erhält dafür mit sofortiger Wirkung neun Millionen Euro. Das berichtet die Bild am Sonntag. "Das verschafft uns im sportlichen Bereich einen gewissen Handlungsspielraum", sagte Klaus Filbry, Vorsitzender der Werder-Geschäftsführung. Mit dem Geld könnte sich das Schlusslicht in der Winterpause verstärken. "Das werden wir mit dem Aufsichtsrat diskutieren", sagte Filbry. Im Bremer Aufsichtsrat war der Widerstand gegen eine riskantere Finanzpolitik zuletzt immer mehr gebröckelt. Mit Klub-Ikone Marco Bode und Ex-Profi Hans Schulz sprachen sich zwei Mitglieder des Kontrollgremiums für einen Strategiewechsel der Grün-Weißen aus. Werder-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer hatte zuletzt erklärt, dass man abwägen müsse, ob ein Abstieg oder ein überschaubares Risiko für den Klub teurer sei.

Basketball, FC Bayern München: Die Basketballer des FC Bayern München haben ihre Siegesserie in der Bundesliga souverän fortgesetzt. Der Meister gewann am Samstag bei Phoenix Hagen deutlich mit 97:74 und bleibt damit auch nach vier Spielen ungeschlagen. Vor allem unter den Körben und beim Rebound dominierte das Team von Trainer Svetislav Pesic die Westfalen, die ihre dritte Partie nacheinander verloren. Bester Werfer für Bayern war Flügelspieler Nihad Djedovic mit 22 Zählern, zudem punkteten fünf weitere Spieler des vorübergehenden Tabellenführers zweistellig. Der frühere Bamberger Anton Gavel zeigte mit elf Punkten und sieben Assists ein ordentliches Pflichtspieldebüt bei seinem neuen Club. Für die Münchner steht am kommenden Freitag der Auftakt in die Euroleague beim FC Barcelona an.

Tennis, Shanghai: Roger Federer hat im Halbfinale des Masters-Tennisturniers in Shanghai gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic gewonnen. Der Schweizer besiegte den Serben am Samstag 6:4, 6:4 und feierte im 36. Aufeinandertreffen seinen 19. Erfolg. Im Endspiel am Sonntag trifft Federer auf den Franzosen Gilles Simon. Der 29-Jährige gewann 6:2, 7:6 (7:1) gegen den Spanier Feliciano Lopez. Simon erreichte damit zum zweiten Mal nach Madrid 2008 das Finale bei einem Masters-Turnier. Das Hartplatzturnier in Shanghai ist mit 6,5 Millionen Dollar dotiert. Djokovic hatte in den vergangenen beiden Jahren gewonnen.

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