Internationale Turniere:NRW Favorit für Europa League

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Uefa-Turniere werden vergeben, K.o.-Spiele ab 8. August geplant.

Alle großen Fußball-Ligen in Europa haben ihren heimischen Spielbetrieb sortiert nach den Wochen der Ungewissheit. Deutschland ging voran mit der Bundesliga, Spanien nahm am Donnerstag die Spiele wieder auf, England und Italien folgen diese Woche. Nun allerdings rückt das übergeordnete Thema in den Brennpunkt, das alle betrifft: Wie, wann und wo werden Champions und Europa League fortgesetzt, die im März mitten im Achtelfinale unterbrochen wurden?

Antworten gibt es spätestens am Mittwoch beim Exekutivtreffen des Europaverbands Uefa. Feststehen dürfte bereits, dass beide Europacups im August, wenn alle nationalen Ligen fertig sind, durch K.o-Turniere in einer Stadt oder Region beendet werden. Laut übereinstimmenden Medienberichten gibt es zwei Favoriten für die Gastgeber-Zuschläge: Die Champions League, für die als Zeitfenster der 8. bis 23. August vorgesehen sein soll, könnte in Lissabon stattfinden - und für die Europa League gilt nun Nordrhein-Westfalen als mutmaßlicher Veranstalter, mit den Stadien in Köln, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Duisburg.

Die Stadt Düsseldorf bestätigte der Rheinischen Post, dass man eine Anfrage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erhalten und Interesse bekundet habe. Auch Frankfurt warf seinen Hut in den Ring. Mit den Co-Spielorten Mainz, Sinsheim und Wiesbaden meldete die Mainmetropole sogar Ambitionen für das Champions-League-Endturnier an. Für die Königsklasse gingen neben Lissabon auch Moskau, Madrid und der ursprüngliche Finalort Istanbul ins Rennen.

Der DFB hat offenbar für beide deutschen Optionen die Machbarkeit geprüft und wäre tendenziell sehr zufrieden mit dem Europa-League-Event (mit Leverkusen, Wolfsburg und Eintracht Frankfurt). Zu forsche Champions-League-Ansprüche will der DFB nicht stellen, weil er bereits das Königsklassenfinale 2022 in München und die EM 2024 erhalten hat. Ein Pluspunkt der NRW-Bewerbung wäre: Alle Spielorte lägen im selben Bundesland, die Uefa könnte mit nur einer Landesregierung alle coronabedingten Vorgaben für den Ablauf klären. Bei der Variante Frankfurt wären Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beteiligt.

Schlicht unmöglich ist es für die Uefa, einen Termin zu finden, der den beteiligten Klubs aus allen Ländern gefällt. Beim Showdown der Champions League sind der FC Bayern und Leipzig dabei, RB-Trainer Julian Nagelsmann gibt allerdings zu bedenken: "Anfang August wäre eine Katastrophe für die Bundesliga", die am 27. Juni endet: "Dann hast du einen ewig langen Übergang, aber eigentlich keine Sommerpause." Für harte Debatten könnte auch die Frage sorgen, ob die Finalturniere mit den aktuellen Spielerkadern zu bestreiten sind - oder ob Sommertransfers, wie ein möglicher Wechsel des Leipzigers Timo Werner zum FC Chelsea, schon vorher stattfinden könnten.

© SZ vom 13.06.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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