Hockey-WM:Deutschland mauert sich ins Halbfinale

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Südkorea und Deutschland tuen nichts und einigen sich auf ein 0:0. Das Spiel erinnerte stark an den Nicht-Angriffspakt der deutschen Fußballer gegen Österreich im Jahre 1982. Die Leidtragenden: Die Holländer.

Mit einer taktischen Nullnummer hat Titelverteidiger Deutschland das Halbfinale der Hockey-Weltmeisterschaft erreicht. Im letzten Vorrundenspiel der Gruppe B einigten sich die Mannschaft von Bundestrainer Bernhard Peters und Südkorea am Mittwoch in Mönchengladbach auf das nötige Unentschieden, durch das beide Teams mit 11 Punkten im Titelrennen bleiben.

Während Deutschland sich dank des besseren Torverhältnisses den Gruppensieg sicherte, mussten die Akteure des spielfreien Top-Favoriten Niederlande tatenlos mit ansehen, wie ihre WM-Hoffnungen platzten. Sie spielen nun lediglich um die Plätze fünf bis acht.

Nur 21 Stunden nach dem 5:0 gegen Südafrika musste das deutsche Team bei großer Schwüle schon wieder ran. Beide Kontrahenten wussten, dass ihnen ein Punkt zum Weiterkommen reichen würde. So legten vor allem die Koreaner in ihrem fünften Match binnen einer Woche ihr Hauptaugenmerk auf Sicherheit und riskierten wenig.

Angetrieben vom heimischen Publikum agierten die Gastgeber etwas druckvoller und hatten durch Christopher Zeller (3.) die erste gute Einschussmöglichkeit, doch der deutsche Top-Torschütze scheiterte mit einem tollen Schuss am glänzend reagierenden Keeper Myung Ho Lee. Auf der Gegenseite rettete Torhüter Uli Bubolz gegen Woon Kon Yeo (19.).

Pfiffe der Holländer

Pfiffe der "Oranje"-Fans begleiteten beide Teams in die Pause. Auch danach erinnerte das Spiel an den Nicht-Angriffspakt der deutschen Fußballer bei der WM 1982 gegen Österreich.

Die Koreaner ließen sich nicht aus ihrem Defensiv-Riegel herauslocken, die Gastgeber wollten nicht in einen der gefürchteten Konter der Asiaten laufen, kamen aber immerhin ab und zu vor des Gegners Tor. Am Ende stand das unansehnliche, aber für beide Seiten wertvolle 0:0.

"Warum sollten wir uns für die Holländer in Gefahr bringen. Für die ist es natürlich Super-Scheiße", meinte Torjäger Christopher Zeller trefflich und versprach. "Für unsere Zuschauer tut es mir leid, die wollen wir im Halbfinale entschädigen." Der scheidende Coach Peters freute sich: "Es ist fantastisch, dass wir mit dieser jungen Truppe weiter im Rennen sind. Mein Thema ist nur meine Mannschaft, und die hat genug Punkte für das Halbfinale gesammelt."

Der enttäuschte "Oranje"-Star Teun de Nooijer machte die Asiaten für das Aus seines Teams verantwortlich: "Korea hat heute überhaupt nichts getan. So eine Mannschaft gehört nicht in ein WM-Halbfinale." Im Semifinale treffen die Deutschen am Freitag auf den Zweiten der Gruppe A - Spanien oder Australien.

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