Hockey-Europameisterschaft:Nützliche Fehler

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Das deutsche Frauenteam verliert klar gegen England, bleibt aber selbstbewusst. Seine Fehler will der Titelverteidiger schon im Halbfinale am Freitag gegen die Niederlande abstellen - und am Sonntag wie geplant im Finale stehen.

Bundestrainer Jamilon Mülders geht davon aus, dass das deutsche Hockey-Frauen-Team die richtigen Lehren aus der 1:4-Niederlage im letzten EM-Gruppenspiel gegen England zieht. "Es sind Baustellen aufgetreten, die wir wunderbar nutzen können, um uns zu steigern", sagte der Coach mit Blick auf das Halbfinale der Europameisterschaft am Freitag (14.15 Uhr) in London gegen die Niederlande. Trotz des Rückschlags gegen die heimstarken Britinnen sieht er sein Team im Duell mit dem Top-Favoriten nicht chancenlos. "Wenn sie uns deutlich schlagen, gratuliere ich ihnen höflich und gucke Richtung dritter Platz. Aber bis dahin gucke ich Richtung Finale", sagte er.

Frühe Gegentore (2./3. Minute) hatten den Titelverteidiger gegen England rasch ins Hintertreffen gebracht. Hinzu kamen einige Abwehrfehler, die die Gastgeberinnen kaltschnäuzig ausnutzten. "Wir haben teilweise schlechte Entscheidungen getroffen. Das sind aber wichtige Erfahrungswerte, wir werden den Mädels die Lösungen aufzeigen. Sie sind clever genug, um den Schalter umzulegen", sagte Mülders.

Für Rio ist das Team qualifiziert - die EM nutzt es zur Fortbildung

Weniger einverstanden war der Trainer mit den Entscheidungen der Schiedsrichterinnen. Das Team des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) sah sich in manchen Szenen benachteiligt, andererseits war auch der einzige deutsche Treffer durch die Hamburgerin Kristina Hillmann (39.) zumindest umstritten. Dank der schon im Juni bei der World League erreichten Olympia-Qualifikation steht für den Coach ohnehin die Weiterentwicklung seines verjüngten und noch im Umbruch steckenden Teams im Vordergrund. "Rio 2016 ist das übergeordnete Ziel", betonte Mülders erneut. Die Erfahrungen aus den bei der EM nun anstehenden K.o.-Spielen seien daher unbezahlbar - "selbst wenn es auch mal negative sind", meinte der Bundestrainer.

© SZ vom 28.08.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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