Hockey-Bundestrainer:Bernhard Peters sucht neue Herausforderung

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Peters zieht einen Schlussstrich unter seine Karriere als Nationaltrainer - und wäre damit frei für das von Jürgen Klinsmann gewünschte Engagement beim DFB.

"Ich habe mich entschieden und der DHB-Spitze bereits mitgeteilt, dass ich nach der Hockey-Weltmeisterschaft im September in Mönchengladbach als Herren-Bundestrainer aufhöre", sagte der 46 Jahre alte Krefelder.

Bernhard Peters strebt nach dem Job als Hockey-Bundestrainer nun in den DFB. (Foto: Foto: dpa)

Nach 21 Jahren beim Deutschen Hockey-Bund (DHB) als erfolgreicher Nachwuchs- und zuletzt Chefcoach sucht er eine neue Herausforderung. "Es ist genau der richtige Zeitpunkt, jetzt damit aufzuhören und eine neue Aufgabe mit vollem Elan anzugehen", betonte Peters, den Klinsmann bereits zu Jahresbeginn als Sportdirektor zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) holen wollte.

Ob es nun im zweiten Anlauf klappt, ist allerdings fraglich. Denn nachdem die DFB-Spitze dem ehemaligen Bundesliga-Trainer und -Profi Matthias Sammer den Vorzug gegenüber Klinsmanns Wunschkandidaten gegeben hatte, traf dieser sich mit Sammer, um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten.

Widerstand bei den Funktionären

"Ich weiß aber noch nicht, ob ich in das Konzept passe", sagte Peters, der seinem Freund Klinsmann schon den für den DHB tätigen Psychologen Hans-Dieter Hermanns vermittelt hat.

Ein Engagement beim DFB macht für ihn überdies nur wirklich Sinn, wenn Klinsmann als Bundestrainer über die WM hinaus weiter machen würde. "Das ist keine Voraussetzung, aber es wäre mir sehr lieb", betonte Peters. Zudem gibt es im DFB immer noch Widerstände durch einige Funktionäre gegen den möglichen Seiteneinsteiger.

Wahrscheinlicher ist daher eine andere Aufgabe. Peters, der unter anderem schon durch eine Hospitanz bei Jürgen Klopp (FSV Mainz 05) und als Referent an der Hennes-Weisweiler-Akademie Verbindungen zum Fußball hat, liegen nach eigener Aussage zwei attraktive Angebote vor, die er in absehbarer Zeit annehmen könnte.

Heim-WM als krönender Abschluss

Zudem hätte er die Möglichkeit, beim DHB zu bleiben - verantwortlich für Leistungssport-Management und Trainer-Entwicklung. "Die Option ist gegeben, aber eher gering", betonte der vierfache Familienvater. DHB-Chef Stephan Abel lässt ihn "sehr ungern" aus dem bis 2008 laufenden Vertrag, hält sich aber an die mündliche Vereinbarung mit Peters, dass dieser nach der Hockey-WM eine andere Aufgabe übernehmen kann.

Vor dem Jobwechsel peilt Peters mit den Hockey-Herren noch die Verteidigung des vor vier Jahren in Kuala Lumpur errungenen WM-Titels an. Dazu hat er nach dem Gewinn der olympischen Bronzemedaille 2004 in Athen einen Neuaufbau vollzogen und sein stark verjüngtes Team binnen zwei Jahren wieder in der Weltspitze etabliert.

Die Heim-WM soll für den ehrgeizigen Coach der krönende Abschluss seiner Zeit beim DHB werden: Denn egal, ob es die Juniorinnen (1989), Junioren (1993) oder zuletzt das "Flaggschiff" der deutschen Herren-Auswahl (2002) war: Alle führte er zu Weltmeister-Ehren.

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