Hertha BSC:Die nächste Heimreise als Verlierer

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Hoch hinaus: Kopfballduell zwischen Vedad Ibisevic und Freiburgs Verteidiger Caglar Söyüncü. (Foto: Thomas Kienzle/AFP)

Das 1:2 in Freiburg macht Hertha BSC Berlins Fehlstart ins neue Bundesliga-Jahr 2017 perfekt. Nach der 3:1-Niederlage in Leverkusen vergangene Woche sagt Trainer Pal Dardai nun: "Wir sind zu nett."

Der SC Freiburg hat Herthas Fehlstart ins Bundesliga-Jahr 2017 perfekt gemacht. Mit dem 1:2 (0:1) im Breisgau mussten die Berliner am Sonntag einen erneuten Rückschlag für ihre internationalen Ambitionen einstecken und verpassten den Sprung auf einen Champions-League-Platz. Die Breisgauer jubelten dagegen über den ersten Heimsieg gegen die Gäste aus der Hauptstadt seit fast 16 Jahren. Janik Haberer sorgte mit seinem Treffer in der 39. Minute vor 23 800 Zuschauern für Ernüchterung bei den Berlinern. Der eingewechselte Nils Petersen erhöhte kurz vor Schluss auf 2:0 (87.). Joker Julian Schieber gelang - fast im Gegenzug - nur noch der Anschlusstreffer (88.).

Julian Schieber gelingt nur der späte Anschlusstreffer für Berlin

Mit nun 26 Punkten rückte der Aufsteiger unter Coach Christian Streich auf Platz acht vor. Trainerkollege Pal Dardai trat mit seiner Elf (30 Zähler) - nach dem 1:3 in Leverkusen zum Jahresauftakt - erneut die Heimreise als Verlierer an. Gegen den FC Ingolstadt steht die Hertha am kommenden Wochenende nun in der Pflicht. Die Badener reisen nach Mönchengladbach. "Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass wir jetzt wieder gewinnen", hatte SC-Trainer Christian Streich wegen der mauen Erfolgsausbeute gegen Berlin im eigenen Stadion argumentiert. Am Ende hatte sollte er Recht behalten, wenn auch weniger aus stochastischen Gründen. Die Berliner waren in der Offensive schlicht zu harmlos.

Die zweite Heimpartie der Freiburger binnen neun Tagen begann verhalten. Die Breisgauer sorgten für etwas mehr Tempo, aber auch ihnen mangelte es an Präzision. Gefährliche Strafraumszenen blieben lange Mangelware. Auch Salomon Kalou brachte nicht den erhofften Schwung. Nur drei Tage nach seiner Rückkehr vom Afrika Cup stand der Ivorer in Berlins Startelf. "Wir brauchen die notwendige Aggressivität bei vielen Szenen, wo wir zu nett gewesen sind. Da müssen wir uns mehr wehren, vielleicht müssen wir auch nicht so fair sein", sagte Hertha-Coach Pal Dardai vor dem Anpfiff bei Sky. Die fünfte gelbe Karte von Niklas Stark hatte sich der Ungar damit aber sicher nicht erhofft. Der Abwehrspieler handelte sich schon früh im Mittelfeld die Verwarnung ein. Am nächsten Wochenende wird er fehlen.

Für Aufregung sorgte Fabian Lustenberger, als er Freiburgs Maximilian Philipp an der Strafraumgrenze zu Fall brachte. Für ein Foul war es Schiedsrichter Günter Perl zu wenig. Dann strich ein Schuss von Herthas Per Skjelbred knapp am SC-Tor vorbei, ehe Haberer (wie schon gegen Bayern) cool zum 1:0 abschloss. Eine lange Hereingabe wehrte John Anthony Brooks zu Vincenzo Grifo ab, der die Vorlage leistete.

Nach der Pause spielte Hertha teilweise mutiger auf. Der frühere Freiburger Vladimir Darida zwang Freiburgs Keeper Alexander Schwolow mit einem Distanzschuss zu einer Parade (62.). Die Freiburger kontrollierten jedoch bald wieder die Partie und gerieten kaum in Bedrängnis, Joker Petersen erhöhte sogar noch auf 2:0. Der Anschlusstreffer durch Schieber kam für Berlin zu spät.

© SZ vom 30.01.2017 / DPA, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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