Handball-WM:Der Finalgegner heißt Polen

Lesezeit: 2 min

In einer ebenfalls hochspannenden Partie besiegen die Polen im anderen Halbfinale Dänemark und stehen somit als Gegner der Deutschen für das Finale am Sonntag fest. Für die deutsche Mannschaft bietet sich so die Chance auf eine Revanche für die Vorrundenpleite.

Polen hat erstmals das Finale einer Handball- Weltmeisterschaft erreicht und will im Endspiel am Sonntag Deutschland erneut besiegen.

Zehn Tage nach dem 27:25-Vorrundenerfolg in Halle/Westfalen über das Team von Heiner Brand gewannen die Polen am Donnerstag das Hamburger Halbfinale gegen Dänemark nach zweimaliger Verlängerung mit 36:33 (30:30, 26:26, 15:14). Das Team des Magdeburger Bundesliga-Trainers Bogdan Wenta hat damit nach dem dritten Platz bei der WM 1982 erstmals wieder eine Medaille bei den Titelkämpfen sicher.

Bester Werfer der Polen, die das DHB-Team bereits in der Vorrunde besiegten, war vor 13.050 Zuschauer in der ausverkauften Color Line Arena Karol Bielecki (8).

Für Dänemark erzielten Lasse Boesen (7/1), Lars Christansen (5) und Soren Stryger (6) die meisten Tore. Im Duell dänisches Tempo gegen polnische Wucht konnte der EM-Dritte aus Skandinavien wieder auf seinen Abwehrchef Joachim Boldsen zurückgreifen.

Das machte sich sofort bezahlt, den ersten Zwei-Tore-Vorsprung schaffte Dänemark in der achten Minute beim 6:4. Doch die Polen, die im bisherigen Turnierverlauf mit 250 Treffern die höchste Gesamt-Torquote (62,81 Prozent) erzielten, drehten mit ihren neun Bundesliga-Legionären in nur vier Minuten das Ergebnis zur 8:6-Führung.

Polnisches Abwehrbollwerk

Erst nach einer Auszeit von Dänen-Trainer Ulrik Wilbek fand der dreimalige EM-Dritte (2002, 2004, 2006), der drei der letzten fünf Partien gegen Polen gewonnen hatte, wieder zu seiner spielerischen Linie. Zudem steigerte sich Kasper Hvidt im Tor der Dänen, während auf der Gegenseite Adam Weiner für Slawomir Szmal ins Gehäuse kam.

Den ersten Drei-Tore-Vorsprung für Polen warf Bielecki mit zwei Toren hintereinander dann nach 22. Minuten heraus. Daraufhin verließ auch Hvidt das Dänen-Tor und machte für Peter Henriksen Platz. Nach dem Wechsel häuften sich die Fehler im dänischen Angriffsspiel. Der im Viertelfinale überragende Lars Moller Madsen konnte seine Leistung nicht bestätigen und rannte sich immer wieder im Abwehr-Bollwerk des Gegners fest.

In der Schlussphase der regulären Spielzeit sorgten dann die wurfgewaltigen Polen Grzegorz Tkaczyk (SC Magdeburg) und Marcin Lijewski (SG Flensburg-Handewitt) wieder für eine Zwei-Tore-Führung. Doch Dänemark kämpfte verbissen und führte plötzlich drei Minuten vor Abpfiff (24:23), auch weil der zurück gewechselte Hvidt plötzlich glänzend parierte. Doch die Polen retteten sich in die Verlängerung.

In dieser wuchsen sie noch einmal über sich hinaus und setzten die Dänen zum Wechsel mit zwei Toren Vorsprung unter Druck. Doch wie zuvor beim Deutschland-Spiel in Köln gab es auch in Hamburg eine zweite Verlängerung. In der waren die Polen dann im Glück.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: