Handball-Nationaltrainer:Prokop zeigt Interesse

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Leipzig-Coach Christian Prokop gilt als Wunschkandidat für die Sigurdsson-Nachfolge beim DHB. Und er ist interessiert.

Wunschkandidat Christian Prokop, 37, hat auch öffentlich sein Interesse an der Nachfolge von Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson bekundet. Der Coach des Bundesligisten SC DHfK Leipzig bestätigte Gespräche mit DHB-Vizepräsident Bob Hanning: "Wir sprechen seit mehreren Wochen miteinander", sagte Prokop der Leipziger Volkszeitung. Er bezeichnete den Job des Bundestrainers als spannende Aufgabe: "Anfragen anderer Klubs waren nie interessant für mich. Aber das ist das höchste Amt im deutschen Handball - und da ist es menschlich, dass ich mich damit beschäftige", konkretisierte Prokop.

Einen Fahrplan für eine Entscheidung gebe es aber nicht: "Ich habe da keinen Zeitdruck, weil ich mich klar und ganz ehrlich positioniert habe. Das ist für uns als Verein und auch für die Mannschaft wichtig", sagte Prokop, "alles andere hängt von anderen Dingen ab - wie Dagur sich entscheidet und ob dann der DHB in Verhandlungen tritt." Prokop, der in der vergangenen Bundesliga-Spielzeit als "Trainer der Saison" ausgezeichnet wurde, besitzt in Leipzig noch einen Vertrag bis 2021 ohne Ausstiegsklausel. Prokop soll die Arbeit beim Verband im Sommer 2017 aufnehmen. Allerdings sagte Leipzigs Geschäftsführer Karsten Günther am Donnerstag: "Es gibt keine offizielle Anfrage oder gar Verhandlungen. Alles andere ist Quatsch und Spekulation, woran wir uns nicht beteiligen."

Prokop ist seit 2013 Trainer in Leipzig, schaffte 2015 den Aufstieg in die Bundesliga und sorgt dort mit dem Team für Furore. Aktiv spielte er unter anderem beim HC Wuppertal und bei der GWD Minden. Seinen Vertrag in Leipzig hat Prokop erst vor wenigen Wochen verlängert. Es falle ihm schwer, sagte Prokop, die sich nun anbahnende Entscheidung für Leipzig oder den Nationaltrainerposten zu treffen.

Noch-Bundestrainer Sigurdsson steht beim DHB vor dem Weggang. Dem Isländer liegt eine unterschriftsreife Offerte aus Japan vor. Eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag bis 2020 wäre bis zum 31. Dezember dieses Jahres zu ziehen, sie ermöglicht ihm den vorzeitigen Ausstieg im Juni 2017. Sigurdsson, der das deutsche Team zum EM-Titel und zu Olympia-Bronze geführt hat, will sich bis Ende November entscheiden. Bei der WM im Januar 2017 in Frankreich wird er die deutschen Handballer definitiv noch betreuen.

© SZ vom 18.11.2016 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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