Großer Preis von Australien:Das Ferrari-Fiasko

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Die Aufholjagd von Michael Schumacher in Melbourne endete jäh an der Streckenmauer - und zerstörte alle Hoffnungen auf ein Comeback von Ferrari an der Formel-1-Spitze. Auch Teamkollege Massa schied vorzeitig aus. Dagegen bewies Alonso mit seinem souveränen Sieg, dass er und Renault zurzeit das Maß aller Dinge sind.

Im chaotischen dritten WM-Rennen des Jahres mit vier Safety-Car-Phasen und zahlreichen Unfällen fuhr der Weltmeister ungefährdet zu seinem zweiten Saisonerfolg. Für Renault war es bereits der dritte Triumph in diesem Jahr.

Michael Schumacher kann von solcher Stärke derzeit nur träumen. Der Kerpener musste nach seinem Crash in der 34. Runde von der Box aus mitansehen, wie sein Bruder Ralf im Toyota hinter Alonso und Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes erstmals in dieser Saison als Dritter auf das Podest fuhr. Nick Heidfeld sorgte mit dem vierten Rang für das bisher beste Resultat des neuen Rennstalls BMW-Sauber.

Rosberg im Pech

Dagegen war für Rookie Nico Rosberg schon in der ersten Runde der Arbeitstag nach einer Kollision zu Ende gegangen. Größter Pechvogel war aber der Brite Jenson Button. Der Honda-Pilot, der am Samstag seine dritte Pole-Position erobert hatte, musste nach einem Motorschaden 20 Meter vor dem Ziel seinen Wagen abstellen. Statt als Fünfter ins Ziel zu kommen, wurde er als Zehnter gewertet und blieb ohne Punkte.

"Der Wagen hat untersteuert. Dann bin ich aufs Gras gerutscht und hatte keine Chance mehr. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das ist dumm gelaufen für mich", beschrieb Michael Schumacher seinen Unfall in der 34. Runde. Der 37-Jährige hatte versucht, den vor ihm liegenden Button unter Druck zu setzen, als er von der Strecke flog.

"Speed war nicht da"

Schumacher machte damit das Ferrari-Debakel perfekt. Sein brasilianischer Teamkollege Felipe Massa war schon nach wenigen Kilometern nach einem Unfall ausgeschieden. Schumacher, der auch in der Qualifikation Probleme hatte und nur die elftbeste Zeit erzielt hatte, zog ein ernüchterndes Fazit: "Der Speed, den wir gebraucht hätten, war nicht da."

Alonso und Renault scheinen in der Anfangsphase der Saison nicht nur Ferrari, sondern der gesamten Konkurrenz zu enteilen. Auf den 302,271 Kilometern im Albert Park kontrollierte der Spanier jederzeit das Feld. Der 24-Jährige baute seine Führung in der WM-Wertung auf 28 Punkte vor seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella (14 Punkte), Räikkönen (14) und Michael Schumacher (11) aus.

Ralf Schumacher (7) ist in der Fahrer-Wertung Siebter, Heidfeld (5) Achter, Rosberg (2) 13. In der Konstrukteurs-Wertung liegt Renault mit 42 Zählern vor McLaren-Mercedes (23) und Ferrari (15).

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