Grand Prix von Monza:Doppelrot am Party-Wochenende

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Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher hat bei der großen WM-Feier beim Ferrari-Heimspiel seinem Teamkollegen Rubens Barrichello den Vortritt gelassen. Nach einer grandiosen Aufholjagd setzte er mit seinem zweiten Platz das i-Tüpfelchen auf das Party-Wochenende der Tifosi im Nazionale Autodromo di Monza.

Während der Brasilianer beim Großen Preis von Italien am Sonntag seinen ersten Saisonsieg feierte, machte der Kerpener nach einer grandiosen Aufholjagd mit seinem zweiten Platz den neunten Doppel-Erfolg in diesem Jahr für Ferrari perfekt.

Beim nächsten Grand Prix in zwei Wochen in Schanghai kann Barrichello sich die Vize-Weltmeisterschaft sichern.

Schumacher, der sich vor zwei Wochen in Spa-Francorchamps vorzeitig seinen siebten WM-Titel gesichert hatte, schien seine Ambitionen auf den 13. Sieg im 15. Saisonrennen früh aufgeben müssen.

Nach einem Dreher in der zweiten Schikane auf der noch rutschigen Strecke war der 35 Jahre alte Rheinländer auf Rang 15 zurückgefallen.

Platz für Platz aufgeholt

Nur zehn Tage nach seinem spektakulären Crash bei Testfahrten auf der Hochgeschwingkeitsstrecke holte er aber Platz für Platz auf und begeisterte die 70.000 Zuschauer beim letzten Europa-Rennen in dieser Saison.

Nach 15 von 18 Rennen hat Schumacher nunmehr 136 Punkte. Hinter ihm liegt Barrichello mit 98 Zählern vor dem Briten Jenson Button (71), der im BAR-Honda auch im Rennen Platz drei belegte. Ferrari, das seit vier Wochen als Konstrukteurs-Weltmeister feststeht, baute seine Führung auf 234 Punkte aus.

Barrichello gewann das Rennen auf dem 5,793 km langen Hochgeschwindigkeitskurs nach 53 Runden (306,720 km) in 1:15:18,448 Stunden.

Schumacher kam unmittelbar nach ihm mit einem Rückstand von 1,3 Sekunden duch das Ziel. Der Mönchengladbacher Nick Heidfeld, der wegen eines Motorenwechsels von der letzten Startposition aus ins Rennen gegangen war, wurde immerhin noch 14.

Durchwachsen fiel die Bilanz von Williams-BMW und McLaren-Mercedes aus: Der Kolumbianer Juan Pablo Montoya wurde im Williams-BMW Fünfter. Antonio Pizzonia, der im nächsten Rennen in Schanghai seinen Platz für den wieder genesenen Ralf Schumacher räumen muss, belegte Rang sieben.

Räikkönen ausgeschieden

Einen Platz besser war Silberpfeil-Pilot David Coulthard. Sein Teamkollege Kimi Räikkönen, der noch vor zwei Wochen in Spa vor Schumacher gewonnen hatte, schied nach 13 Runden wegen eines technischen Defekts aus.

Das Wetter stellte die Rennstrategen vor einige Probleme. Während es am Morgen noch geregnet hatte und die Strecke lange Zeit nass war, kam zum Start die Sonne hervor.

Barrichello hatte bei der "Reifenlotterie" zunächst das große Los gezogen. Während der Brasilianer auf Mischreifen das Rennen anging, hatte die Konkurrenz inclusive Schumacher auf Trockenreifen gesetzt.

Auf der noch leicht nassen Strecke zog Barrichello von der Pole Position aus zunächst dem Feld davon. Schumacher, der von Startplatz drei losfuhr, drehte sich und fiel weit zurück.

Barrichello konnte aber nur kurz seinen Vorteil genießen. Nach vier Runden, als die Strecke immer trockener wurde, überholte ihm Renault-Pilot Fernando Alonso.

Rekordweltmeister Schumacher startete eine eindrucksvolle Aufholjagd und arbeitete sich bis zu seinem ersten Boxenstopp in der 15. Runde auf den zweiten Platz vor.

Als alle anderen Fahrer aus der Spitzengruppe zum zweiten Mal an die Boxen gefahren waren, war Schumacher 19 Runden vor dem Ende sogar in Führung vor seinem Teamkollegen Barrichello. Als er in die Box abbog, war Barrichello vorn und behielt die Führung auch nach seinem letzten Stopp.

Schumacher schaffte es noch Button zu überflügeln.

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