golf spielen:Minus für die Beinarbeit

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Schwunganalyse Michael Ballack

Längst haben die Fußballer das Golfspiel für sich entdeckt. Die Herren von Bayern München allen voran

Schwunganalyse von Michael Ballack (Foto: Fotos: Rogmans)

Nach einigen Professionals ist es wieder mal an der Zeit einen Amateur genauer anzusehen. Dass Spitzensportler aus verschiedenen Sportarten den Weg zum Golf finden, ist gut für das Spiel und bietet für uns die Gelegenheit die Fortschritte des jeweiligen Athleten zu beobachten. Die Fußballer sind ordentlich vertreten. Kein Wunder, Golf ist Klasse und wenn auch der Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt diesen Sport zu den empfehlenswerten Ausdauersportarten zählt, dann steht der Ausübung nichts mehr im Weg. Seiner Meinung nach ist Golf eine hervorragende Symbiose aus körperlicher Anspannung und erholsamem Erlebnis, bei erhöhter Konzentration. Bei Michael Ballack sieht das Ganze jedenfalls wie folgt aus:

1. Der erste Teil des Rückschwunges zeigt eine gelungene Körperdrehung. Die Arme sind in ordentlicher Position in Relation zum Oberkörper. Der Kopf ist leicht nach links geneigt, die Folgen zeigen sich später. Die Schlagfläche ist etwas verkantet, geschlossen. Das liegt an der Haltung der linken Hand.

2. Am höchsten Punkt des Rückschwunges ist der Oberkörper immer noch gut in Position, aber die Beine haben jegliche Stabilität eingebüßt. Dabei könnte man meinen, dass es die Fußballer doch auch in den Beinen haben ... Die Schlagfläche ist nach wie vor verkantet und kann so nicht an den Ball kommen.

3. Im Treffmoment ist wieder der Oberkörper das beste Element. Die Hände haben die Stellung der Schlagfläche korrigiert. Die Handhaltung lässt darauf schließen, dass der Griff zu Beginn schon nicht optimal war. Vor allem in der linken Hand liegt der Schläger zu sehr in der Handfläche und zu wenig in den Fingern. Das verhindert eine effektive Aktion der Handgelenke und ist verantwortlich für die verkantete Schlagfläche. Die Beinbewegung - na,ja. Insgesamt bewegen sich die Knie im Verlauf des Schwunges mehr vor und zurück, als dass sie die gewünschte Kombination aus Kraft, unterstützender Verlagerung und Stabilität darstellen würden.

4. Der entschlossene Gesichtsausdruck zeigt sportliches Interesse und die kleinen Probleme lösen sich langsam. Die entgegengesetzte Bewegung des Kopfes zu Beginn des Schwunges hat zur Folge, dass sich der Körper im weiteren Verlauf nicht ganz in Schwungrichtung bewegen kann. Die rechte Fußspitze ist noch zu sehr belastet, insgesamt ein leichter "reverse pivot".

5. Alles wieder in Ordnung, außer der Handhaltung. Der Schläger ist in den Fingern verrutscht und die eingeschränkte Beweglichkeit ist deutlich. Aber wie gesagt, das beginnt schon in der Ansprechposition mit der Griffhaltung.

Fazit: Zwei Dinge sollten beachtet werden: die Griffhaltung für die Kontrolle des Schlägers in Bezug auf die Position der Schlagfläche im Verlauf des gesamten Schwunges und die notwendige Beweglichkeit der Handgelenke zur Beschleunigung des Schlägerkopfes. Darüber hinaus ist die Beinarbeit unzureichend. Sonst sieht es so aus, als ob Michael Ballack das Spiel ordentlich erlernen könnte.

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