Fußballtrikots:Schnürkragen

Stefan Appenowitz: Bundesliga-Trikots – 1963 bis heute. GeraMond. 29,99 Euro (Foto: Verlag)

Bunter Streifzug durch die Textilgeschichte der Bundesliga.

Von Saskia Aleythe

Nanu! Die Frage "Was ist grün und stinkt nach Fisch?" konnten Widersacher des Weser-Klubs in der Saison 1971/72 nicht mit der Antwort "Werder Bremen" ergänzen: Da strahlte dem Gegner doch tatsächlich ein gänzlich ungrünes Trikot entgegen, stattdessen Längsstreifen in Rot und Weiß, den traditionellen Farben der Stadt Bremen. Solche Schätze aus der Fußball-bundesliga hat Stefan Appenowitz in einem Bildband zusammengetragen. Vor allem die Abbildung der Leibchen aus den Anfängen der höchsten deutschen Spielklasse versetzt den Leser in eine Zeit, als Sponsorennamen noch gänzlich unüblich waren, Schnürkragen und handgestickte Rückennummern auf Kicker-Körpern prangten und es von Neon-Polyester-Unfällen noch nicht einmal eine Ahnung gab. Der Ausflug in die deutsche Textilgeschichte (noch ohne Umweg durch die Trikotlandschaft der DDR-Oberliga) wird mit Fotos von Spielszenen bekannter Akteure verknüpft oder mit Anekdoten zu Verträgen mit Schnapsherstellern: Der Hamburger SV ließ sich einst einen eigenen Cocktail erfinden für die Verkündung eines neuen Trikotsponsors. So wird die Lektüre durch die Liebe zum Detail zu einer unterhaltsamen Ergänzung bisheriger Bundesliga-Publikationen.

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