Fussball:Matthäus demütigt Vogts Schotten

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Lothar Matthäus hat das brisante Trainer-Duell gegen seinen einstigen Chef Berti Vogts gewonnen: Der frühere DFB-Kapitän kam mit der ungarischen Fußball-Nationalmannschaft zu einem 3:0.

Dem ungarischen Coach gelang bei den von Vogts trainierten Schotten damit eine gelungene Generalprobe für das Auftaktspiel in der WM-Qualifikation gegen Kroatien am 4. September. Im Hampden Park von Glasgow erlebten nur 15933 Zuschauer ein historisches Debakel der Bravehearts: Das 0:3 war die höchste Heimniederlage seit 31 Jahren (0:5 gegen England).

Vogts: Sehr gute Lehrstunde

"Es tut mir Leid, das zu hören", sagte Vogts äußerlich gelassen, "aber ich muss noch einmal sagen, dass wir Zeit brauchen, um ein neues Team aufzubauen." Aussagen, die den schottischen Medien offenbar langsam auf die Nerven gehen. "Er wird sich nicht mehr lange Zuflucht hinter diesen obligatorischen Beteuerungen finden", schrieb The Scotsman. Während auch der Glasgow Herald "die ultimativ entwürdigende Leistung" beklagte, bezeichnete Vogts die Niederlage als "eine sehr gute Lehrstunde" für seine Mannschaft: "Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen nach Hause gehen und über ein paar Dinge nachdenken."

Matthäus dagegen schaffte nach dem 2:0 vor der EM in Deutschland einen weiteren prestigeträchtiger Sieg. "Das war mit völlig egal, dass Berti Vogts auf der anderen Seite gesessen hat", betonte der 43-Jährige.

Otto Rehhagel knüpfte derweil mit Griechenlands EM-Helden dort an, wo sie beim Turnier in Portugal aufgehört hatten. Mit einer kompakten Einheit erkämpfte sich das Team des deutschen Trainers ein verdientes 0:0 beim EM-Halbfinalisten Tschechien. Alle eingesetzten Spieler gehörten auch dem siegreichen Aufgebot bei der EM an. Bremens Bundesligaprofi Angelos Charisteas kam von Beginn an zum Einsatz. Bei den Tschechen standen vor 15050 Zuschauern in Prag Dortmunds Profis Jan Koller und Tomas Rosicky sowie Roman Tyce vom Zweitligisten TSV 1860 München in der Startelf, Vratislav Lokvenc vom VfL Bochum wurde eingewechselt.

© SZ vom 20.8.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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