Fußball kompakt:FCK stolpert, Fifa will weder Chip noch Kamera

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Kaiserslautern erreicht in Frankfurt nur ein Remis, die Fifa erteilt technischen Hilfsmitteln eine Absage, Hoeneß fordert Konsequenzen für Kempter wegen Anti-Bayern-Mail.

Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern hat sein Heimspiel gegen den FSV Frankfurt nicht gewinnen können. Mit dem 1:1 (1:1) gegen die abstiegsbedrohten Hessen sind die "Roten Teufel" am Samstag allerdings seit sieben Spielen ungeschlagen. Vor 28.224 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion hielt aber auch die Serie der Frankfurter, die nun sechs Spiele nacheinander nicht verloren haben. Nikolas Ledgerwood (12.) hatte den FSV mit einem Kopfballtreffer in Führung gebracht und Sidney Sam (27. Minute) per Foulelfmeter ausgeglichen. Mit 54 Punkten erhöhte Kaiserslautern den Vorsprung auf die erst am Sonntag spielenden Verfolger FC Augsburg und FC St. Pauli auf sieben beziehungsweise sechs Punkte. Frankfurt verharrt mit 23 Zählern weiter auf dem 16. Tabellenrang, dem Relegationsplatz, hat aber Hansa Rostock (25) noch in Reichweite. Trotz der schwächsten Abwehr der Liga bei 42 Gegentreffern hat der FSV weiter alle Chancen auf den Klassenverbleib.

Fußball-Zweitligist FC Energie Cottbus hat die Abstiegszone vorerst hinter sich gelassen. Dem Bundesliga-Absteiger gelang am Samstag ein 3:1 (2:0) über Alemannia Aachen. Matchwinner war vor 7381 Zuschauern der 21-jährige Nils Petersen. Der Zugang aus Jena sorgte mit einem Doppelschlag innerhalb von sechs Minuten (36., 42.) für die 2:0-Führung und leitete damit den verdienten Sieg ein. Aimen Demai (53.) verkürzte für die Aachener noch per Foulelfmeter. Stiven Ristic machte fünf Minuten später den erst fünften Heimerfolg der Cottbuser in dieser Saison mit seinem Treffer zum 3:1 nach glänzender Vorarbeit von Stanislaw Angelow perfekt.

Der AC Florenz hat die Generalprobe zur Champions-League-Partie gegen den FC Bayern München verpatzt. Die Elf aus der Toskana unterlag am Samstag Juventus Turin mit 1:2 (1:1) und hat damit sieben der vergangenen zehn Pflichtspiele verloren. In der europäischen Königsklasse war die Fiorentina vor zweieinhalb Wochen im Achtelfinal-Hinspiel in München mit 1:2 unterlegen. Das Rückspiel steigt am Dienstag in Florenz. Das Team von Trainer Cesare Prandelli geriet vor heimischer Kulisse schon früh in Rückstand, als der Ex-Bremer Diego zur Turiner Führung traf (2. Minute). Marco Marchionni glich in der 32. Minute aus, doch der zur Pause eingewechselte Weltmeister Fabio Grosso (68.) sorgte für die Entscheidung zugunsten der Gäste. Juve verdrängte zumindest für 24 Stunden den US Palermo von Tabellenplatz vier. Die Fiorentina rangiert weiter im Mittelfeld der Klassements.

Nach der "Anti-Bayern-Mail" von Michael Kempter hat Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß Konsequenzen für den FIFA-Schiedsrichter gefordert. "Man kann jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen und so tun, als würde diese Mail nicht existieren", sagte Hoeneß. Er wertete es dabei nicht als mildernd, dass es sich bei der angeblichen Mail Kempters an den ehemaligen Schiedsrichter-Beobachter Manfred Amerell um privaten Schriftverkehrt handelte. "Herr Kempter würde es besser so machen wie ich und einfach überhaupt keine Mails schreiben", sagte Hoeneß. Bei den Untersuchungen vertraut der Bayern-Präsident dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der am Freitagabend Untersuchungen eingeleitet hatte: "Der DFB wird die Dinge in diesem Fall schon richten."

Kein Chip im Ball, keine Torkameras: Die Fifa hat technischen Hilfsmitteln im Fußball eine klare Absage erteilt. Der Weltverband entschied nach einer Sitzung mit dem für Regelfragen zuständigen International Football Association Board (IFAB), "der Technik die Tür endgültig zu verschließen", sagte Fifa-Generalsekretär Jérome Valcke. "Die Frage war, sollen wir Technik im Fußball zulassen, und die Antwort war ganz klar: Nein!", betonte Valcke auf einer Pressekonferenz in Zürich. Auf ihrer 124. Jahresversammlung am Fifa-Sitz entschied die IFAB am Samstag, eine Entscheidung über den Einsatz von Torrichtern auf Mai zu verschieben.

Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München will seine Vereins-Historie künftig in einem Museum darstellen. "Wir sind bei diesem Projekt ­es wird nicht Museum heißen, sondern Erlebniswelt ­mit Volldampf an den Arbeiten. Die Planungen laufen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der Münchner tz (Samstag). Gemeinsam mit einem Partner werde man diese Erlebniswelt "in rund einem Jahr präsentieren". In der Arena soll das neue Projekt sein zu Hause finden. "Es macht uns alle sehr stolz. Der großen Geschichte des FC Bayern wird endlich gebührend Tribut gezollt. Das war ja auch immer der große Wunsch unserer Fans", sagte Rummenigge über "ein Mittelding aus Museum und Interaktivität".

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