Fußball in Rio:Kleinste gemeinsame Elf

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Trainer Horst Hrubesch nimmt einen Kompromiss-Kader mit zu Olympia. Wegen der aktuellen Bedürfnisse einiger Bundesliga-Klubs muss er auf Profis verzichten. Bei den Frauen hingegen geht die Nominierung reibungslos.

Einen Tag später als geplant haben Horst Hrubesch und Silvia Neid am Freitag ihre Kader für die Fußball-Turniere bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro benannt. Die Verschiebung war nötig geworden, weil Hrubesch sein 18-köpfiges Aufgebot nur unter schwierigsten Umständen zusammenstellen konnte. Die Personal-Entscheidungen bei den Frauen gingen deutlich reibungsloser vonstatten.

Wegen der aktuellen Bedürfnisse der Bundesliga-Klubs mussten Hrubesch und der Verbands-Sportdirektor Hansi Flick bei der Bestellung des Männer-Aufgebots zahlreiche Kompromisse eingehen. Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC etwa stellten ihre Spieler Mahmoud Dahoud, Mitchell Weiser und Niklas Stark nicht ab, weil sie schon früh in der Champions-League- und Europa-League-Qualifikation antreten müssen. Auf die EM-Fahrer Joshua Kimmich, Leroy Sané, Julian Weigl und Jonathan Tah muss Hrubesch ohnehin verzichten; auch Profis, die in dieser Transferperiode den Verein gewechselt haben wie Timo Werner, Yannik Gerhardt oder Torwart Loris Karius, wurden nicht berufen, um deren Integration bei den neuen Klubs nicht zu gefährden. Hrubesch ist dennoch demonstrativ von seinem Kader überzeugt, in dem laut Reglement nur Spieler stehen dürfen, die nach dem 31. 12. 1992 geboren sind - plus drei Ältere. "In der Mannschaft haben wir eine gute Mischung aus der aktuellen U 21-Nationalmannschaft und ein paar älteren Spielern gefunden. Die Qualität des Teams ist trotz der schwierigen Nominierung absolut top", bekräftigte der 65-Jährige: "Ich bin sicher, dass mit diesen Jungs vieles möglich ist."

Mit Weltmeister Matthias Ginter aus Dortmund sowie den bereits in der A-Mannschaft erprobten Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Max Meyer und Kapitän Leon Goretzka (beide Schalke) hat Hrubesch einige namhafte Akteure dabei. Die drei Kaderplätze für ältere Spieler verteilte der Trainer an die Zwillinge Lars und Sven Bender (Leverkusen/Dortmund) sowie den 27-jährigen Angreifer Nils Petersen (SC Freiburg). Der DFB begibt sich in Rio allerdings in Konkurrenz zu Mannschaften wie Brasilien: Der Gastgeber hat den Weltstar Neymar vom FC Barcelona nominiert.

© SZ vom 16.07.2016 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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