Fußball-EM U21:Niederländer sind Europameister

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Mit einem klaren 3:0 gegen die Ukraine holen sich die Holländer den Titel. Und freuen sich wie kleine Kinder.

Als es drauf ankam, hat Klaas Jan Huntelaar alle seine Kritiker widerlegen können. Mit zwei Toren schoss der Stürmer die Fußball-Junioren der Niederlande im Finale der U 21- Europameisterschaft in Portugal auf die Siegerstraße.

"Es ist ein tolles Gefühl, nach dieser Saison ganz oben zu stehen", sagte der Stürmer von Ajax Amsterdam, der für seine Auswahl beim 3:0-Erfolg im Finale gegen die Ukraine in der 11. und 43. Minute mit einem Foulelfmeter traf, ehe Nicky Hofs den Endstand zum ersten Titelgewinn seines Landes bei einer U 21-EM erzielte (90.+4).

Damit wurde Huntelaar der Erwartung, Top-Star der EM zu werden, gerecht. Der 22 Jahre alte Stürmer, der diese Saison mit 33 Treffern Torschützenkönig der niederländischen Ehrendivision wurde, bei der Nominierung für den WM-Kader aber keine Berücksichtigung fand, startete allerdings mäßig ins Turnier.

In den Gruppenspielen, in denen das "Oranje"-Team zum Auftakt eine 1:2-Niederlage gegen die Ukraine hinnahm, blieb Huntelaar unauffällig, im Halbfinale beim 3:2- Erfolg über Frankreich stellte er seine Fähigkeiten erstmals unter Beweis und wurde mit insgesamt vier Treffern torgefährlichster Spieler des Turniers.

Im Endspiel in Porto dominierten die Niederländer das Spiel vor dem Seitenwechsel. "Der Ball rollte gut, wir erzielten schöne Tore. Auf den Titelgewinn bin ich stolz wie ein kleiner Junge", sagte Trainer Foppe de Haan, dessen Schützlinge im zweiten Durchgang nur noch reagierten. "Unser Passspiel ließ nach, wir bekamen Probleme", meinte de Haan. "Wir konnten die Fehler des Gegners nicht ausnutzen, dennoch haben wir ein tolles Turnier gespielt", sagte Oleksiy Mikhailschenko, Trainer der Ukraine, dessen Auswahl erstmals das U 21-EM-Finale erreichte.

Deutschland früh raus

Wie das Endspiel waren die meisten Partien von taktischen Zwängen geprägt. Insbesondere der Finalist Ukraine überzeugte im EM-Verlauf durch seine kompakte Spielweise, setzte aber kaum auf offensive Kombinationen. Beim Publikum in Portugal kam das Turnier trotzdem gut an.

Mit rund 220 000 Zuschauern waren laut UEFA bei den 15 EM-Spielen doppelt so viele Zuschauer in den Stadien wie bei den Titelkämpfen 2004 in Deutschland.

Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) scheiterte in der Gruppenphase unglücklich durch ein Tor in der Nachspielzeit beim 0:1 gegen Gastgeber Portugal. "Der Weg zu Europas Spitze hat sich verringert", befand DFB-Sportdirektor Matthias Sammer. "Wenn man sieht, mit welcher Harmonie und welchem Siegeswillen unsere Spieler auftreten, dann ist das eine Erkenntnis, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Das Gros dieses Junioren-Kaders kann auch noch die im August beginnende Ausscheidung zur U 21-EM 2007 bestreiten. Die Perspektiven seien positiv. In der Qualifikation trifft die DFB-Auswahl zunächst auf Rumänien und Nordirland.

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