Fußball-Bundesliga:Hertha-Profis unter Verdacht

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Der Wettskandal in der Bundesliga scheint wirklich kein Alleingang des Schiedsrichters Hoyzers gewesen zu sein. Auch Bundesliga-Spieler sind schwer belastet worden. Die drei beschuldigten Hertha-Profis holen nun zum Gegenschlag aus.

Bei einer Razzia im Berliner Café King sind vier verdächtige Personen verhaftet worden.

Zwei verhaftete Kroaten haben offenbar noch vor ihrer Festnahme die Hertha-Profis Nando Rafael, Josip Simunic und Alexander Madlung von Hertha BSC belastet.

Das Trio war auch am 22. September 2004 im Spiel der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals bei Eintracht Braunschweig beteiligt.

90.000 Euro für das 3:2

Die Partie endete überraschend 3:2 für Braunschweig. Den entscheidenden Treffer für den Regionalligisten erzielte Abwehrspieler Madlung in der 80. Minute per Eigentor. Laut Bericht soll Ante S. durch dieses Spiel allein bei einem Buchmacher 90.000 Euro gewonnen haben.

Bei der Razzia hat die Polizei im Berliner Café King offenbar Hinweise auf Millionengewinne entdeckt. Beschlagnahmt wurden zwei Wettscheine über Gewinnauszahlungen von einer Million Euro und 1,7 Millionen Euro, wie der Tagesspiegel am Sonntag unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete.

Das Hertha-Trio erklärte nun an Eides statt, dass es nicht in die Manipulationen verwickelt sei, und will seinerseits prüfen, inwieweit juristische Schritte unternommen werden können.

Alle drei Spieler haben eidestattlich erklärt, dass sie mit der Sache nichts zu tun haben.

Nach solch einer Erklärung sind wir felsenfest davon überzeugt, dass die Spieler unschuldig sind", sagte Herthas Manager Dieter Hoeneß auf einer Pressekonferenz.

Nach Worten von Hoeneß sollen sich Simunic und Madlung in der Vergangenheit "sporadisch" im "Cafe King" aufgehalten haben. Nando Rafael habe sich an Besuche des Lokals überhaupt nicht erinnern können.

Hoeneß zeigte sich überrascht, dass vor dem wichtigen Bundesliga-Spiel am Sonntag zwischen Hertha BSC Berlin und Bayern München so ein Zusammenhang hergestellt wurde.

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