Fünf Tore in Berlin:Der Sieger hat "brutal viel falsch gemacht"

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Der 3:2-Sieg gegen Duisburg lässt Union Berlins Trainer Sascha Lewandowski an seinem Fußball-Sachverstand zweifeln.

Ein wenig wirkte Sascha Lewandowski nach dem 3:2 von Union Berlin gegen Duisburg so, als ob er Fußball als etwas komischen Sport empfinden würde. "In den letzten Spielen haben wir sehr viel richtig gemacht und verloren. Heute haben wir vor allem in der ersten Halbzeit brutal viel falsch gemacht und belohnen uns mit drei Punkten", sagte Berlins Trainer.

Es kann ihm nur recht sein. Nach zuletzt zwei Niederlagen wendete seine Mannschaft zum Abschluss der englischen Woche den Absturz in der Tabelle ab und normalisierte durch den ersten Heimsieg der Saison auch ein wenig die Startbilanz des Trainers.

Anfang September hatte Lewandowski Union erst vom glücklosen Norbert Düwel übernommen, seitdem gab es ein 3:0 in Karlsruhe, ein 1:2 gegen Greuther Fürth und zuletzt ein 2:3 beim FSV Frankfurt. Schon vor seinem vierten Spiel hatte der frühere Leverkusener verbal schon in den Durchhaltemodus geschaltet. "Wir werden morgen eine Endspielatmosphäre haben und müssen mit den Fans zusammen die totale Gewissheit erzeugen, das am Ende der Sieg steht", hatte Lewandowski am Freitag gesagt. Seine Mannschaft sei in einer "Phase, in der jeder Fehler bestraft wird. Wir müssen Fehler demnach unbedingt vermeiden."

Das schaffte seine Mannschaft gegen den Tabellenletzten zwar nicht. Dafür bewiesen Unions Spieler aber vor allem im ersten Durchgang eine gnadenlose Effektivität. Drei Chancen hatte Union in der ersten Halbzeit. Daraus machten Bobby Wood (4.), Sören Brandy (31.) und Damir Kreilach (45.+1) ein komfortables 3:0.

Grlic spricht Jobgarantie für Lettieri aus

Die zweite Halbzeit gefiel Lewandowski dann schon besser. Nur wurde die klar vom Aufsteiger gewonnen. Doch die Aufholjagd der Duisburger strandete beim 2:3 - auch, weil die Aufsteiger nach dem 1:3 durch Victor Obinna (56.) zu viele Chancen vergaben und Kingsley Onuegbus (84.) 2:3 dann zu spät kam.

Zehn Punkte hat Union nun, das reicht vorerst für Platz zwölf. Duisburg bleibt mit nur zwei Punkten aus neun Spielen Tabellenletzter. Sportdirektor Ivo Grlic stellte sich unmittelbar nach dem Spiel dennoch demonstrativ hinter Trainer Gino Lettieri. "Der Trainer wird auch gegen Paderborn auf der Bank sitzen. Wir glauben an uns und werden da den Bock umstoßen", sagte Grlic bei Sky. Und weiter: "Die Mannschaft hat eine sehr gute Reaktion gezeigt. Ich glaube nicht, dass heute die schlechtere Mannschaft verloren hat."

© SZ vom 27.09.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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