French Open:Kiefer gibt verletzt auf

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Genauso wie im vergangenen Jahr muss das deutsche Tennis-Ass bei dem Grand-Slam-Turnier in Paris verletzungsbedingt ein Match abbrechen.

Nicolas Kiefer ist bei seiner zehnten French-Open-Teilnahme auf dem Weg ins Achtelfinale erneut vom eigenen Körper gestoppt worden.

Der beste deutsche Tennisprofi musste sein Drittrunden-Match gegen den tschechischen Shootingstar Tomas Berdych nach dem mit 1:6 verlorenen ersten Satz wegen einer Verletzung am linken Handgelenk aufgeben.

Die Blessur hatte er sich bei einem Sturz gegen den Netzpfosten im Match gegen den Franzosen Marc Gicquel zwei Tage zuvor zugezogen. "Ich konnte den Schläger kaum halten. Das Handgelenk ist stark geschwollen", sagte der 28-Jährige. Nur ganze 26 Minuten hatte er auf dem Platz gestanden und bereits beim Stand von 1:4 den Physiotherapeuten und einen Arzt kommen lassen. "Ich habe es noch mal mit einer Schmerztablette versucht, aber es hat nichts gebracht", sagte Kiefer. "Über Nacht ist alles dick geworden. Da habe ich gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt."

Auch vor einem Jahr war Kiefer bei dem Grand-Slam-Turnier in Paris von einer Verletzung gestoppt worden und zum Achtelfinale nicht mehr angetreten. Durch die Aufgabe verpasste der Hannoveraner auch die Revanche für die vor einer Woche gegen den 20-Jährigen erlittene Niederlage bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft in Düsseldorf.

Grönefeld mit geglückter Revanche

Dagegen nutzte Anna-Lena Grönefeld im "Nachsitzen" gegen Jamea Jackson die Chance zur Wiedergutmachung der bitteren Fedcup-Pleite im April in Ettenheim und stürmte auf dem roten Sand von Roland Garros in die dritte Runde. Dort trifft die an Nummer 13 gesetzte Nordhornerin bereits am Samstag auf die Russin Maria Kirilenko.

Nachdem die Partie der 20-Jährigen am Donnerstag bei Satzgleichstand wegen Dunkelheit abgebrochen werden musste, machte die deutsche Nummer eins zwei Tage vor ihrem 21. Geburtstag trotz großer Schmerzen kurzen Prozess mit der Amerikanerin und gewann am Ende souverän 6:7 (8:10), 6:2, 6:1. Zwei Tage nach ihrem Sturz in die Betonbegrenzung des Platzes während des Doppels spielte Grönefeld mit bandagierten Füßen und einem Verband am Rücken. "Da muss ich mich durchbeißen und eben mit Schmerzen spielen", sagte sie.

Auch mit Kirilenko hat Grönefeld noch eine Rechnung zu begleichen. Im Herbst 2005 verlor sie das Finale des WTA-Turniers von Peking gegen die 19-Jährige. "Vielleicht wird es ja die Woche der Revanche", sagte Grönefeld nach der Hängepartie über zwei Tage und dem vierten Drittrunden-Einzug ihrer Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier. Noch Ende April hatte sie gegen die in der Weltrangliste auf Position 82 notierte Jackson eine unerwartete Niederlage zum Auftakt des Fedcup-Viertelfinales in Ettenheim kassiert und so die Pleite des deutschen Teams gegen das C-Team der USA eingeleitet.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich heute gemacht habe", sagte Grönefeld. "Wenn man für sein Land spielt, ist der Druck doch immer größer." Ein ursprünglich für diese Woche vorgesehenes Gespräch zwischen Grönefeld, ihrem Trainer Rafael Font de Mora und der deutschen Teamchefin Barbara Rittner über die Unstimmigkeiten nach der Fedcup- Niederlage wird es in Paris aber nun doch nicht geben. Rittner hatte Grönefelds Trainer wegen dessen Menschenführung kritisiert.

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