Frust statt Freude - die Rückkehr an die Stätte seiner größten Triumphe hat bei Huub Stevens für weitere Ernüchterung gesorgt. Mit der TSG Hoffenheim verlor der Niederländer am Freitagabend bei seiner alten Liebe FC Schalke 04 mit 0:1 (0:1) und bleibt mit den Kraichgauern auch zum Abschluss der Hinrunde der Bundesliga im Keller der Tabelle. Von den sieben Erstliga-Spielen mit Hoffenheim hat der frühere Schalker Trainer bislang nur eines gewonnen.
Eric Maxim Choupo-Moting (28.) sorgte vor 60 749 Zuschauern in der Veltins-Arena für den verdienten Heimsieg der Gelsenkirchener. "Für uns zählt nur der Sieg, wir haben uns viele Torchancen erarbeitet und verdient gewonnen", sagte der glückliche Torschütze bei Sky. Das Team von Trainer André Breitenreiter bleibt damit in Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen, kletterte vor den Samstagsspielen sogar auf Tabellen-Platz vier, wenigstens für 19 Stunden. Hoffenheim dagegen bleibt nach der zweitschlechtesten Hinrunde der Vereinsgeschichte Vorletzter und könnte sogar als Bundesliga-Schlusslicht in die Winterpause gehen, sollte Stuttgart gegen Wolfsburg gewinnen. Dennoch meinte TSG-Kapitän Sebastian Rudy: "Auf dem Spiel können wir aufbauen. Es wird ein enges Ding. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir uns da unten rauskämpfen." Schalke ist nun in 13 Heimspielen an einem Freitagabend ungeschlagen, hat mit dem Erfolg gegen Hoffenheim das Sieg-Dutzend unter Flutlicht perfekt gemacht. Auch ein Verdienst von Leon Goretzka, der urplötzlich genesen von seiner Fußprellung in der Startelf stand. Dafür blieb Nationalspieler Leroy Sané zunächst auf der Bank.
In den ersten Minuten bekamen die Zuschauer eine zerfahrene Partie mit vielen Fehlpässen im Spielaufbau zu sehen. Dann durfte der ehemalige Mainzer Johannes Geis unbedrängt von der rechten Seite flanken, Choupo-Moting stand goldrichtig, erzielte mit dem Schienbein sein drittes Saisontor. TSG-Keeper Oliver Baumann war chancenlos. Danach machten die Schalker weiter Druck auf sein Tor, doch zwingende Chancen erspielten sie sich im ersten Durchgang nicht mehr.
Nach dem Wechsel waren die Chancen verteilt, doch auf beiden Seiten fehlte die letzten Konzentration. Schalke spielte nicht wie ein Spitzenteam, ließ die Gäste vor allem in der Schlussphase zu oft vors Tor des Heimteams kommen.