Frauen-Slalom:Das nächste Rentier für die Herde

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Routinierte Rentierfütterin: Mikaela Shiffrin, 24. (Foto: Getty Images/Christophe Pallot/Agence Zoom)

Mikaela Shiffrin schreibt mal wieder Ski-Geschichte und stößt mit ihrem 41. Slalom-Sieg sogar den großen Schweden Ingemar Stenmark vom Thron.

Sogar der Weihnachtsmann verneigte sich vor der Slalom-Königin, und brachte ein Rentier mit zur Siegerehrung. Als Mikaela Shiffrin im finnischen Levi mit dem 41. Weltcup-Sieg in ihrer Spezialdisziplin den großen Schweden Ingemar Stenmark vom Slalom-Thron stieß, spendete der Mann mit dem weißen Rauschebart anerkennend Applaus. Auch Lena Dürr, als Zehnte beste Deutsche eines Quartetts in den Punkten, konnte da nur staunen.

"Ich mag diesen Hang sehr, die vielen Übergänge, es hat sich gut angefühlt", sagte Shiffrin. Ihr ungewöhnlicher Preis: Das vierte Rentier nach Rudolph (2013), Sven (2016) und Mr. Gru (2018). "Ich bin einfach mit meinem Skifahren zufrieden", sagte die 24 Jahre Rennläuferin aus den USA, die jetzt einen Slalom-Sieg mehr als Stenmark auf dem Konto hat.

Um diesen Triumph musste die Amerikanerin aber mehr zittern, als ihr lieb war. Nur Zweite war sie vor dem Finale, 0,13 Sekunden langsamer als ihre Dauerrivalin Petra Vlhova. Doch die Slowakin schied im zweiten Durchgang aus. Als Vlhova auf die Piste knallte, hielt sich Shiffrin vor Schreck die Hände vors Gesicht - später aber gestand sie: "Ich war erleichtert."

Ihr stolzer Vorsprung auf die Zweite, Kombi-Olympiasiegerin Wendy Holdener aus der Schweiz: 1,78 Sekunden. Dürr lag bereits 3,73 Sekunden zurück. "Ich bin noch nicht ganz zufrieden, da geht noch mehr", sagte Dürr. Und doch war es nach Platz 18 beim Saison-Auftakt in Sölden, ihrem besten Riesenslalom seit fast vier Jahren, ein weiterer "kleiner Schritt nach vorne", wie sie zugab. Besser war Dürr in einem Weltcup-Slalom zuletzt vor zwei Jahren, ebenfalls in Levi.

Deutlich mehr als Platz 16 hatte sich Christina Ackermann (geborene Geiger) ausgerechnet, die beste deutsche Slalomfahrerin des vergangenen Winters. "Ich lasse mich einfach immer schnell von einfachen Fehlern aus dem Konzept bringen", sagte die 29-Jährige aus Oberstdorf im ZDF.

Als Mannschaft aber überzeugten die deutschen Athletinnen: Neben Dürr und Ackermann holten Marlene Schmotz (Leitzachtal) und Marina Wallner (Inzell) bei ihrem Comeback-Rennen nach einem Kreuzbandriss auf den Rängen 22 und 27 Weltcup-Punkte. Ein DSV-Quartett in den Top 30 - das hatte es im Slalom zuletzt vor knapp zwei Jahren gegeben. "Wir haben ein paar gute Mädels dabei und pushen uns gegenseitig, da ist sicher noch einiges drin", sagte Dürr.

© SZ vom 24.11.2019 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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