Frauen-Länderspiel:Schon Gruppensieger

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Erzielte mit einem Freistoß das 1:0 gegen Kroatien: Dzsenifer Marozsán. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

DFB-Frauen nach nur sechs Spielen für die EM 2017 qualifiziert. Beim glanzlosen 2:0 gegen vollkommen harmlose Kroatinnen lässt das Team zu viele Chancen aus.

Ausgelassen feierten die deutschen Fußball-Frauen die vorzeitige Qualifikation für die Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden und machten mit ihren Fans die Welle. Die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid gewann am Dienstag in Osnabrück souverän (wenn auch glanzlos) mit 2:0 (1:0) gegen Kroatien und führt die Qualifikationsgruppe 5 nach dem sechsten Sieg im sechsten Spiel an. Mit 18 Punkten ist dem DFB-Team in den ausstehenden Partien der Gruppensieg und das EM-Ticket nicht mehr zu nehmen. Vor 8276 Zuschauern in der Osnatel-Arena sorgten Dzsenifer Marozsán (32. Minute) und Anja Mittag (50.) mit zwei sehenswerten Treffern für den verdienten Erfolg des überlegenen Europameisters. "Wir sind qualifiziert, wir sind mega-froh", sagte Alexandra Popp in der ARD. "Im Großen und Ganzen haben wir ganz ordentlich gespielt - außer der Chancenverwertung."

Silvia Neid nahm vier Tage nach dem 6:0 in der Türkei drei personelle Änderungen vor. Für Annike Krahn, Kathrin Hendrich und Anna Blässe standen Babett Peter, Tabea Kemme und Pauline Bremer in der Startformation. Simone Laudehr wurde wegen ihrer Oberschenkelzerrung noch geschont. Doch auch ohne die Frankfurterin übernahm der achtmalige Europameister bei herrlichem Frühlingswetter an der Bremer Brücke sofort das Kommando und erspielte sich gute Chancen, die er aber zunächst nicht nutzen konnte. Ein Kopfball von Isabel Kerschowski (7.) wurde von der kroatischen Abwehr abgeblockt. Anja Mittag (8.) scheiterte an der viel beschäftigten Torhüterin Bacic, und Leonie Maiers Distanzschuss (11.) streifte knapp über das Tor.

Das sehr defensiv orientierte Team von Trainer Svonimir Kolac wagte sich nur gelegentlich in die deutsche Hälfte und entwickelte kaum Torgefahr. Dennoch dauerte es eine halbe Stunde, bis Spielmacherin Marozsán mit einem direkt verwandelten Freistoß aus gut 25 Metern den Bann brach und Deutschland vor den Augen des designierten DFB-Präsidenten Reinhard Grindel in Führung schoss.

Nach dem Wechsel hielt die Überlegenheit der DFB-Elf an, mit zunehmender Spieldauer wuchs auch der Druck auf das kroatische Tor. Mit einem herrlichen Volleyschuss zum 2:0 ins lange Eck sorgte Stürmerin Mittag dann für klare Verhältnisse. Auch wenn der sechste Sieg im sechsten Duell mit Kroatien nie in Gefahr geriet, präsentierte sich die deutsche Mannschaft knapp vier Monate vor Olympia noch nicht in Bestform. Vor allem die Chancenauswertung ist verbesserungswürdig.

Nach der Partie rückte für Neid sofort das olympische Fußball-Turnier (3. bis 19. August) in den Fokus. Bereits an diesem Mittwoch fliegt die Bundestrainerin, die ihr Amt nach Olympia an ihre Co-Trainerin Steffi Jones übergibt, mit einer DFB-Delegation nach Rio de Janeiro, wo am Donnerstag (15.30 Uhr MESZ) in Maracanã die Gruppen ausgelost werden. Bis zum Olympia-Flug am 27. Juli sind noch vier Lehrgänge und zwei Testspiele geplant.

© SZ vom 13.04.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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