Frauen-Fußball-WM:Locker ins Viertelfinale

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Deutschlands Fußball-Frauen haben sich bei der Weltmeisterschaft mit einem souveränen 3:0-Erfolg über Japan vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert.

Mit unerwarteter Leichtigkeit stürmen die deutschen Fußball-Frauen durch die WM-Vorrunde. Das erste Etappenziel ist mit dem Einzug ins Viertelfinale der 4. Weltmeisterschaft in den USA bereits vorzeitig erreicht.

Nach dem glatten 3:0 (2:0)-Sieg über Japan am Mittwoch (Ortszeit) in Columbus ist der Mannschaft von Tina Theune-Meyer auch der angepeilte Gruppensieg kaum noch zu nehmen. "Es ist ein gutes Gefühl, hier mit zwei Siegen zu starten. Es war heute keine Glanzleistung, aber was zählt, ist das Ergebnis", sagte Spielführerin Bettina Wiegmann nach ihrem 150. Länderspiel, mit dem sie den Rekord von Lothar Matthäus egalisierte.

Selbst die Bundestrainerin wundert sich ein wenig über die ungefährdeten Erfolge. "Wenn man mir vorher gesagt hätte, wir gewinnen 4:1 gegen Kanada und 3:0 gegen Japan, dann hätte ich es kaum geglaubt", gestand Theune-Meyer.

Klarer Favorit gegen Argentinien

Um die Vorrunde auf Rang eins abzuschließen, genügt ihrer Elf im letzten Spiel der Gruppe C am Samstag in Washington (21.30 Uhr MESZ/Eurosport) gegen die punkt- und torlosen Argentinierinnen schon ein Remis. Vermutlich kann man sich sogar eine Niederlage leisten, aber Theune-Meyer macht dem WM-Neuling wenig Mut auf ein Erfolgserlebnis. Die Trainerin fordert einen Sieg gegen die Südamerikanerinnen, die nach dem 0:6 gegen Japan auch beim 0:3 gegen Kanada chancenlos waren. Steffi Jones spricht aus, was alle denken: "Wir werden gewinnen. Die Frage ist nur, wie hoch."

So gäbe es Gelegenheit, den Spielerinnen aus der zweiten Reihe einen WM-Schnupperkurs zu spendieren. Große personelle Änderungen hält Theune-Meyer mit Blick auf das Viertelfinale in Portland, wo man als Gruppensieger am 3. Oktober auf den Zweiten der Gruppe D treffen würde, aber für kontraproduktiv: "Wir wollen einen gewissen Stamm spielen lassen, damit wir in Schwung bleiben."

Zwei Tore von Birgit Prinz

Gegen die kleinen und quirligen Japanerinnen reichte vor offiziell 15.490 Fans im Columbus Crew Stadion eine durchschnittliche Leistung. "Wir müssen viel kreativer spielen", forderte die Cheftrainerin. An der Effektivität hatte sie aber nichts auszusetzen.

Sandra Minnert (24. Minute) reagierte nach einem Latten-Kopfball von Maren Meinert am schnellsten und versenkte den Abpraller. "Der Ball fiel mir direkt vor die Füße. Da hab ich einfach draufgehalten. Ich weiß nicht mal, mit welchen Fuß", sagte die Abwehrspielerin des 1. FFC Frankfurt, die nun vor ihrem 100. Länderspiel steht.

Zur besten Akteurin avancierte Birgit Prinz. "Sie hat in ihrer unnachahmlichen Art zwei schöne Tore gemacht", lobte Theune-Meyer die 1,79 m große Stürmerin, die ihre körperliche Überlegenheit gegen die kleinen Asiatinnen optimal nutzte. Wie Brasiliens Katia und die Japanerin Otoni, der gegen Kanada in acht Minuten der schnellste Hattrick der WM-Geschichte gelungen war, hat Prinz bei der WM schon drei Mal getroffen und führt die Torjägerliste an. Gegen Argentinien ist Gelegenheit, das Konto aufzustocken.

Deutschland: Rottenberg (FCR Duisburg) - Stegemann (Heike Rheine), Jones (1. FFC Frankfurt), Hingst (Turbine Potsdam - 72. Bresonik/FCR Duisburg), Minnert (1. FFC Frankfurt) - Garefrekes (Heike Rheine - 64. Smisek/FSV Frankfurt), Wiegmann (Brauweiler Pulheim - 78. Künzer/1. FFC Frankfurt), Lingor (1. FFC Frankfurt), Gottschlich (VfL Wolfsburg) - Meinert (Boston Breakers), Prinz (1. FFC Frankfurt) Japan: Yamago - Yamagishi, Obe, Yano (60. Isozaki)- Kawakami, Sakai (56. Arakawa), Miyamoto, Yamamoto - Sawa - Kobayashi (56. Yanagita), Otani Tore: 1:0 Minnert (24.), 2:0 Prinz (36.), 3:0 Prinz (66.) Schiedsrichterin: Tortura (Brasilien)

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