Frauen-Fußball EM:Deutsche Elf im Halbfinale

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Deutschlands Fußball-Weltmeisterinnen haben sich bei der EM in England durch ihren 4:0 Sieg über Italien vorzeitig ins Halbfinale geschossen.

Nach dem 4:0 (2:0) gegen Italien ist der Titelverteidiger mit seiner neuen Rekordtorschützin Birgit Prinz aufgrund des anschließenden 1:1 (1:0) der Französinnen gegen Norwegen in der Gruppe B unabhängig vom Ergebnis des letzten Vorrunden-Matches am Sonntag (16 Uhr) gegen die "Equipe tricolore" nicht mehr von den ersten zwei Plätzen zu verdrängen.

Das deutsche Team rehabilitierte sich gegen Italien vor 1497 Zuschauern in Preston mit einer ansprechenden Leistung für den schwachen 1:0-Start drei Tage zuvor gegen Norwegen.

Weltfußballerin Prinz (11.), Conny Pohlers (18.), Steffi Jones (55.) sowie Anja Mittag (74.) im Nachschuss eines selbst vergebenen Handelfmeters machten den 11. Sieg im 21. Vergleich mit den Südeuropäerinnen perfekt.

Mit ihrem 84. Länderspieltor eroberte Spielführerin Prinz, die nach einer zweiwöchigen Verletzungspause (Oberschenkelzerrung) in die Stammelf zurückgekehrt war, die alleinige Führung in der ewigen DFB-Torschützinnenliste vor Ex-Nationalspielerin Heidi Mohr (83 Treffer).

Trotz der deutlichen Steigerung ihres Teams monierte DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer noch vereinzelte Schwächen: "Ich stelle mir das noch um einiges souveräner vor", erklärte die Erfolgstrainerin: "Wir haben manchmal zu locker gelassen und Italien damit besser ins Spiel kommen lassen."

In der Tabelle der Gruppe B führt der fünfmalige Europameister Deutschland mit der Idealausbeute von sechs Punkten vor Frankreich (4) sowie Norwegen (1) und Italien (0). Im "Endspiel" um den Gruppensieg gegen die Französinnen in Warrington reicht den Olympia-Dritten von Athen, die beim neunten EM-Turnier zum siebten Mal in die Vorschlussrunde einzogen, ein Remis für Platz eins.

Die deutsche Elf präsentierte sich im Vergleich zum holprigen Auftakt in der harten Partie gegen den Vize-Europameister von 1993 wesentlich konzentrierter und geordneter.

Doch kurz nach dem Führungstreffer von Prinz, die nach feiner Vorarbeit von Sturmpartnerin Mittag aus zehn Metern einschoss, musste Theune-Meyer ihr taktisches Konzept über den Haufen werfen.

Denn für die verletzt ausgewechselte Außenverteidigerin Kerstin Stegemann (Knie) rückte Kerstin Garefrekes in die Vierer-Abwehrkette.

Davon ließ sich die spielerisch insgesamt überzeugende DFB-Auswahl aber nicht irritieren. Linksaußen Pohlers sorgte mit einem Schlenzer nach einem Freistoß von Renate Lingor für das beruhigende 2:0. In der Folge dominierte der Turnierfavorit klar das Geschehen.

Für die Vorenscheidung sorgte Abwehrspezialistin Jones mit ihrem achten Tor im 94. Länderspiel, ehe Mittag den Fehler bei ihrem von Italiens Keeperin Carla Brunozzi parierten Handelfmeter umgehend wiedergutmachte und im Nachschuss den Endstand herstellte.

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