Frankfurt rettet Unentschieden:Spätes Glück

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Erst unmittelbar vor Abpfiff der Partie gegen den HSV hat die Eintracht das Glück, das ihr während des Spiels verwehrt blieb.

41 Stunden nach seinem UEFA-Cup- Einstand gegen den FC Kopenhagen ist ein müder Hamburger SV erneut nicht über ein Remis hinausgekommen. 1:1 trennten sich die Gastgeber am Samstag vor 48 509 Zuschauern in der AOL-Arena von Eintracht Frankfurt und blieben damit auf dem dritten Tabellenplatz. Daniel van Buyten (85.) erzielte die Führung für den HSV, Du-Ri Cha glich wenige Sekunden vor dem Abpfiff aus.

Damit ist der HSV nunmehr bereits seit 15 Pflichtspielen ungeschlagen (11 Siege, 4 Remis). Dagegen hat Aufsteiger Frankfurt Mühe, mit vier Punkten in fünf Spielen Kontakt zum Mittelfeld der Bundesliga zu halten. Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel wurde die letzten Minuten sogar auf die Tribüne verbannt, weil er nach der Hamburger Führung wütend eine Flasche auf den Boden geworfen hatten.

Die Platzherren boten eine dürftige Vorstellung. Zwei Tage nach der Europacup-Partie gegen Kopenhagen (1:1) waren die Beine schwer. Ein spezieller Ernährungsplan und die medizinische Rundum-Betreuung für das HSV-Team in den Stunden vor dem Anpfiff hatten nicht den erhofften Erfolg. "Wir hatten Anlaufschwierigkeiten. Das ist normal nach dem Spiel am Donnerstag", entschuldigte HSV-Trainer Thomas Doll die Leistung seiner Elf. "Ich möchte so etwas nicht noch mal mitmachen."

Gerechtigkeit siegt

Der gegen die Dänen gesperrte Sergej Barbarez blieb an seinem 34. Geburtstag ebenso unauffällig wie seine Nebenleute. Auch der genesene Stefan Beinlich, der den verletzten Raphael Wicky auf der ungewohnten zentralen Defensivposition vor der Abwehr ersetzte, konnte dem Spiel der Gastgeber kaum Impulse verleihen.

Lediglich Bastian Reinhardt und Benjamin Lauth im Nachfassen sowie Mehdi Mahdavikia, der frei vor Eintracht-Torhüter Oka Nikolov (4.) verzog, hatten in der ersten Halbzeit Einschussmöglichkeiten.

Die Hessen waren ihrem ersten Auswärtssieg in dieser Saison zumindest in der ersten Halbzeit nahe. "Es gibt doch noch Gerechtigkeit im Fußball", sagte Funkel. "Wir haben uns nicht nur hinten reingestellt, sondern gut mitgespielt. Wir hatten gezeigt, dass wir keine Angst hatten. Das Unentschieden ist mehr als gerecht."

Der HSV hatte Glück, dass er vor der Pause nicht in Rückstand geriet. Torhüter Stefan Wächter musste alle seine Fähigkeiten aufbieten, um einen Freistoß von Stefan Lexa (24.) und einen Distanzschuss von Ioannis Amanatidis (29.) aus dem Toreck zu kratzen. Der neben dem FSV Mainz 05 harmloseste Angriff der Liga mit lediglich zwei Torerfolgen konnte sich aber auch gegen die müden Hamburger nicht entscheidend in Szene setzen.

In den letzten 15 Minuten bäumten sich die Gastgeber noch einmal auf und erhöhten den Druck, doch die Abwehr der Eintracht beherrschte die Situation zunächst. Kapitän Daniel van Buyten scheiterte erst mit einem Kopfball, dann schlug der Ball jedoch nach einem Gewaltschuss des Belgiers fünf Minuten vor Schluss im Frankfurter Tor ein. Doch die Freude währte nicht lange: Sekunden vor dem Abpfiff glich der erst Minuten zuvor eingewechselte Cha aus. "In den letzten Sekunden waren wir nicht mehr ganz da", meinte van Buyten.

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