Formel 1:Schumacher zuversichtlich trotz Platz sechs

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Es war ein ziemlich enges Training. Ex-Weltmeister Michael Schumacher fuhr die drittbeste Zeit der Stammpiloten und hofft auf den erste Sieg.

Michael Schumachers Zuversicht auf den ersten Saisonsieg ist gestiegen, doch fürchtet der Rekord-Champion ebenso wie seine Konkurrenten den Herbst-Wind in Australien. "Wenn man ihn nicht einkalkuliert, dann reicht die Bremsdistanz nicht mehr aus.

Freut sich auf den Grand Prix: Michael Schumacher. (Foto: Foto: dpa)

Das Wetter kann ziemlich großen Einfluss haben", prophezeite der Kerpener nach dem Freitags-Training im Albert Park in Melbourne. Bevor auch noch ein Regenschauer am frühen Abend einsetzte, hatte der 37 Jahre alte Ferrari-Pilot in 1:27,658 Minuten die drittschnellste Zeit der Stammpiloten erzielt.

Zwei Tage vor dem Großen Preis von Australien am Sonntag (06.00 Uhr/RTL und Premiere) zeichnete sich der zu erwartende Vierkampf ab: Nur eine halbe Sekunde trennten den Briten Jenson Button (Honda), Schumacher, Titelverteidiger und WM-Spitzenreiter Fernando Alonso (Spanien/Renault) sowie Vize-Weltmeister Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/Finnland). "Wir sind eng beieinander", meinte Schumacher. Tagesschnellster war Honda-Testpilot Anthony Davidson in 1:26,822 Minuten.

Mit sich selbst hatten dagegen die drei weiteren deutschen Piloten zu kämpfen. Nick Heidfeld blieb im BMW-Sauber ohne gewertete Runde auf dem 5,303 Kilometer langen Kurs im Albert Park. Neuling Nico Rosberg landete nach technischen Problemen am Williams sowie einigen Fahrfehlern weit abgeschlagen ebenso auf den hinteren Rängen wie Ralf Schumacher im Toyota.

Nach vorn kann dagegen Bruder Michael schauen. "Ich hoffe, dass ich so nah wie möglich an der Ampel in das Rennen starten kann. Am liebsten aus der ersten Reihe", meinte der 65-malige Pole-Mann vor der Qualifikation an diesem Samstag. Wichtig sei, die Bridgestone-Reifen, die sich bei den deutlich heißeren Rennen in Bahrain und Malaysia bewährt hatten, auf Temperatur zu bringen. "Sonst gibt es keine Probleme", meinte Schumacher, der seinen ersten Sieg seit dem Skandalrennen in Indianapolis am 19. Juni 2005 herbeisehnt. "Wir werden alles dransetzen, aber wir sollten jetzt nicht über prozentuale Chancen reden."

Denn auch das Fazit von Weltmeister Alonso fiel trotz des "heftigen Windes" positiv aus. "Es sieht so aus, dass wir in guter Form sind", meinte der Renault-Fahrer, der 0,230 Sekunden langsamer als Button war. Auf Schumacher hatte der 24-Jährige Spanier einen Vorsprung von 0,215 Sekunden. "Wir wollen in der Qualifikation und im Rennen die ersten Ränge belegen", meinte der Teamkollege von Vorjahres- und Malaysia-Sieger Giancarlo Fisichella (Italien).

Problemlos verlief auch für McLaren-Mercedes der Auftakt in das Rennwochenende "Down under". "Wir haben unser Programm wie geplant absolviert", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, der sich besonders auf das Rennen in Melbourne freut. Denn auf dem fünften Kontinent feierte Mercedes vor neun Jahren den ersten Sieg nach der Rückkehr in die Formel 1.

Unzufriedene Gesichter gab es im Lager von BMW-Sauber, nachdem der Motor von Testpilot Robert Kubica (Polen) kaputt gegangen war. "Er ist noch nicht ausgereift, die Entwicklungszeit war zu kurz", räumte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen in Bezug auf den V8-Antrieb ein. Erste Konsequenz: Der Rennwagen von Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve soll noch vor der Qualifikation mit einem neuen Motor ausgerüstet werden, wodurch der Kanadier in der Startaufstellung zehn Plätze zurückgestuft wird.

Weiter auf der Suche nach Bodenhaftung ist Ralf Schumacher. "Bis zur Qualifikation sollten wir sie gefunden haben", meinte der 30 Jahre alte Toyota-Pilot. Das Problem: Die neuen Bridgestone-Reifen kommen nicht auf die nötige Betriebstemperatur. Der erforderliche Grip fehlt.

Lehrgeld musste Neuling Rosberg bezahlen. "Der Kurs ist ein bisschen schwieriger als ich erwartet hatte", räumte der Williams-Fahrer nach seinen ersten elf Runden auf dem Albert Park ein. "Ich brauche noch ein paar Runden, um den Kurs richtig genießen zu können."

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