Formel 2:Schumacher hält Kurs auf Formel 1

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Siegerehrung in Corona-Zeiten: Mick Schumacher nach seinem ersten Formel-2-Erfolg in Monza. (Foto: Bryn Lennon/Getty Images)

Mick Schumacher verbessert sich nach seinem Formel-2-Sieg in Monza auf Platz zwei des Klassements.

Von Philipp Schneider, Monza/München

Es war so etwas wie die Illusion einer besseren Zukunft, die Vorspiegelung einer Wiederkehr der großen Vergangenheit Ferraris, der sich die italienischen Fans am Wochenende hingeben durften: Am Samstag fuhr tatsächlich ein Schumacher im roten Rennwagen als Erster durchs Ziel. Und das in Monza. Dass der rote Flitzer von Mick Schumacher, 21, dem Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters, vorerst nur ein Formel-2-Auto, ein sogenannter Prema, sein konnte und noch kein Ferrari, das trübte die Freude der Tifosi kaum. Schließlich war Schumacher beim Heimrennen sein erster Saisonsieg gelungen. Und zum ersten Mal war er der Sieger eines Hauptrennens in der Nachwuchs-Rennserie der Formel 1.

"Grazie", funkte Schumacher an sein Team nach der Zieldurchfahrt. Später sagte er: "Es fühlt sich großartig an. Ich bin sehr glücklich, hier zu stehen. Ich will das genießen." Am Sonntag stand er erneut auf dem Podest, auf Platz drei, dank der nachträglichen Disqualifikation des ursprünglichen Siegers.

Schumacher erlebt in diesem Jahr seine zweite Saison in der Formel 2. Als Mitglied der Ferrari-Jugendakademie darf er sich Hoffnung machen, schon 2021 in eines der Cockpits der Kundenteams von Ferrari zu steigen. Nach den Rennen von Monza hat er nun 143 Punkte und sich auf Platz zwei der Gesamtwertung verbessert. Nur der Brite Callum Ilott (Uni-Virtuosi Racing) ist noch vor ihm, um sechs Zähler. Dafür liegt endlich sein russischer Teamkollege Robert Schwarzman hinter ihm, drei Punkte.

Sechs Rennen vor Ende der wegen der Corona-Pandemie verkürzten Saison steht in der Formel 2 ein spannender Schlussspurt an: Schumacher, Ilott und Schwarzman kämpfen nicht nur um den Titel, sondern auch um einen Platz in der Formel 1. Schwarzman und Ilott sind ebenfalls Ferrari-Junioren und streben in die Formel 1. Am Freitag hatte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto den Konkurrenzkampf befeuert und gesagt: "Ich glaube, Robert, Callum und Mick tun alles und zeigen Fortschritte. Die zweite Saisonhälfte wird wichtig sein."

Schumacher hatte sich kürzlich im Gespräch mit der SZ zuversichtlich gezeigt, in dieser Saison die Formel-2-Meisterschaft noch gewinnen zu können. "Solang es mathematisch möglich ist, glaube ich an die Meisterschaft", sagte er. Beim Ferrari-Motorkunden Alfa Romeo ist noch kein Fahrer für die Saison 2021 bestätigt, die Verträge von Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi laufen aus. Und Testfahrten noch in diesem Jahr wurden Schumacher von Alfa-Romeo-Teamchef Frédéric Vasseur bereits vor seinem Sieg in Monza in Aussicht gestellt.

© SZ vom 07.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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