Formel-1-WM 2004:Was anders wird

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Nach den radikalen Reformen von 2003 haben sich die Regelhüter der Formel 1 in diesem Winter weitgehend zurückgehalten. Dennoch müssen sich Fans, Fahrer und Teams auch vor der am Sonntag in Melbourne beginnenden Saison 2004 wieder auf Änderungen einstellen.

Vor allem die Doppelbelastung im Qualifying und die Freitagsfahrer fallen ins Auge. Die größte Herausforderung für die Techniker sind die neuen Motoren, die ab sofort das ganze Wochenende halten müssen.

Der Grimassenmann. (Foto: Foto: dpa)

Nach den neuen Regeln darf ein Triebwerk während der drei Tage eines Grand Prix nicht mehr gewechselt werden. Gibt es dennoch einen Motorschaden in den freien Trainingssitzungen am Freitag oder Samstag, verliert der Pilot zehn Startplätze für das Rennen.

Doppelveranstaltung

Die Startaufstellung wird ab sofort samstags in einer Doppelveranstaltung ausgefahren. Das 1. Qualifikationstraining, das 2003 noch am Freitag stattfand, steigt nun am Samstag um 14.00 Uhr wie gewohnt als Einzelzeitfahren mit einer schnellen Runde.

Gestartet wird - ohne Warm-up - in der Reihenfolge des vorigen Rennens, beim Saisonauftakt am Sonntag in der Reihenfolge des WM-Endstandes 2003 - also Michael Schumacher vor Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya.

Nach dem 1. Qualifying gibt es lediglich eine zweiminütige Pause, bevor es im Kampf um die Pole Position ernst wird. Dann kämpfen die Piloten wie im vorigen Jahr in der umgekehrten Reihenfolge des 1. Umlaufes, der Schnellste startet als Letzter.

Beendet ein Pilot seine erste Quali-Runde nicht, darf er im zweiten Versuch nicht mehr antreten und startet automatisch vom Ende des Feldes. Zwischen den beiden Quali-Runden darf am Auto gearbeitet und getankt werden, nach dem Qualifying sind im Parc ferme wie bisher keine Änderungen mehr erlaubt. Start zum Rennen ist in der Regel 14.00 Uhr Ortszeit.

Freitag ist Testtag

Der Freitag ist ab sofort wieder nur Trainings- und Testtag. In den beiden Sitzungen (11.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 15.00 Uhr) suchen die Teams ihre Reifen für Samstag und Sonntag aus, die sie bis Samstagmorgen (9.00 Uhr) festlegen müssen. Mit Ausnahme der Top 4 des Vorjahres (Ferrari, BMW-Williams- McLaren-Mercedes und Renault) dürfen die Teams dabei ein drittes Auto einsetzen.

Die Freitagsfahrer müssen eine Super-Lizenz des Automobil-Weltverbandes FIA haben und dürfen in den letzten beiden Jahren höchstens sechs GP-Rennen gefahren haben.

Um den Teams die Finanzierung dieses dritten Autos (rund zwei Millionen Euro) zu ermöglichen, dürfen die Wagen anders lackiert und mit anderen Sponsorenaufklebern versehen werden als die Einsatzfahrzeuge. Nick Heidfelds Jordan-Team hat für den Freitag Opel-Junior Timo Glock (Unterflockenbach) aus der Formel-3-Euroserie als dritten Piloten verpflichtet.

Verzicht auf Startautomatik

Verzichten müssen die Fahrer ab sofort auf die Startautomatik und die vollautomatische Steuerung des Getriebes. Beim Start müssen Schumacher und Co. wieder selbst kuppeln und dürfen erst ab einem Tempo von 100 km/h in den zweiten Gang schalten.

Durch die Boxengasse dürfen die Fahrer ab sofort mit Tempo 100 statt bisher 80 rollen. Damit werden die Zeiten für Tankstopps kürzer, der Trend dürfte von Ein-Stopp- zu Zwei- oder Drei-Stopp-Rennen gehen.

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