Formel-1-Auftakt:Schumi ist wieder da

Lesezeit: 2 min

Für den ersten Formel-1-Sieg seit 266 Tagen reichte es nicht ganz, doch Rekord-Weltmeister Michael Schumacher hat sich mit einer beeindruckenden Vorstellung in der Wüste von Bahrain wieder in der Spitze zurückgemeldet.

Mit Platz zwei beim WM-Auftakt in Sachir hinter Titelverteidiger Fernando Alonso im Renault und vor McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen beendete der Ferrari-Star am Sonntag seine sportliche Talfahrt. Nach der verkorksten letzten Saison legte der 37-Jährige mit einer imponierenden Vorstellung den Grundstein für ein spannendes Formel-1-Jahr. Die Entscheidung über den Sieg beim Großen Preis von Bahrain fiel in einem Fernduell mit Alonso an der Box. 1,2 Sekunden war der Spanier am Ende schneller.

Ralf Schumacher enttäuscht

Während Schumacher wieder jubeln durfte, erlebten die drei anderen deutschen Piloten Hochs und Tiefs beim Start. Nico Rosberg aus Wiesbaden im Williams beendete seine Premiere als Siebter und holte auf Anhieb WM-Punkte. Nick Heidfeld fuhr im ersten Grand Prix des BMW-Teams nach den 57 Runden auf Platz zwölf. Der Mönchengladbacher wurde aber genauso überrundet wie Ralf Schumacher. Der Toyota-Pilot enttäuschte nach der Gesamtdistanz von 308,233 Kilometer auf Rang 14.

266 Tage Tage nach seinem letzten Formel-1-Erfolg im Skandal-Rennen von Indianapolis, als die Michelin-bereiften Teams nicht am Start waren, war Schumacher schon beim WM-Auftakt nahe dran an seinem 85. Karriere-Erfolg. Nachdem Alonso beim letzten Tanken Schumacher nur um Haaresbreite in Schach halten konnte, musste der Spanier wenig später wütende Angriffe seines Rivalen abwehren, ehe er seinen neunten Formel-1-Erfolg feiern konnte.

Doch Schumacher, der seinen letzten "echten" Sieg am 10. Oktober 2004 in Suzuka geholt hatte, ist wieder zurück im Geschäft. "Wir sind happy, aber wenn man so dicht dran ist, ist man auch ein wenig frustriert", sagte Ferraris-Technikchef Ross Brawn. "Wir fahren um die Meisterschaft mit. Wir sind ein ernsthafter Titelanwärter." Schon als Schumacher am Vortag in der neuen und hochspektakulären K.o.-Qualifikation in drei Akten zum 65. Mal in seiner Karriere auf die Pole-Position gerast war und den Rekord des großen Brasilianers Ayrton Senna eingestellt hatte, freute er sich überschwänglich: "Ich fühle mich wie Phönix aus der Asche!"

Vielversprechender Auftakt für Ferrari

Da es auch Schumachers neuer Teamkollege Felipe Massa als Zweiter erstmals in Reihe eins geschafft hatte, sorgte das in der vergangenen Saison so schwache Ferrari-Team für einen starken Auftakt. Die Italiener standen erstmals seit dem 15. August 2004 mit zwei Autos in Reihe eins. Als die Ampel ausging, verteidigte Schumacher zunächst seine Spitzenposition, während sein Teamkollege von Weltmeister Alonso überholt wurde.

Auch der nach seinem Abflug am Vortag vom letzten und 22. Platz gestartete Räikkönen machte sich auf die Aufholjagd und raste als Dritter sogar noch auf das Podium. "Vom letzten Platz aufs Podium ist eine großartige Leistung von Kimi und mehr Punkte als wir hat heute auch kein Team gemacht - unsere Richtung stimmt", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Schumacher spulte sein Pensum auf der 5,412 Kilometer langen Strecke in der Wüste in der im letzten Jahr so sehr vermissten Souveränität ab. An der Box wurde er besser bedient als sein Teamkollege, der beim ersten missglückten Stopp 46,9 Sekunden stehen musste.

Schumacher kam erstmals in der 16. Runde zum Tanken und Reifenwechsel und machte sich nach 8,2 Sekunden wieder auf den Weg. Vier Runden später war dann Alonso beim Service. 21 Runden vor Schluss holte sich Schumacher dann zum zweiten und letzten Mal Benzin, Alsonso kam drei Runden später an die Box. Der Spanier benötigte zum Tanken eine Sekunde weniger und kam deshalb um einen Wimpernschlag vor Schumacher zurück auf die Piste.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: