Fifa droht Ex-Weltmeister:Gefahr für Spanien

Der Fußball-Weltverband Fifa droht Titelverteidiger Spanien mit dem Ausschluss vom WM-Turnier in Russland. Grund: Die spanische Regierung mische sich in die Wahl des Fußball-Chefs des Landes ein. Die Fifa pocht auf die Souveränität des Verbandes.

Von Javier Cáceres, Berlin

Spaniens Fußball-Nationalmannschaft läuft "ernsthaft Gefahr", von der Weltmeisterschaft in Russland 2018 ausgeschlossen zu werden. Dies berichtete am Freitag die spanische Tageszeitung El País. In einem Brief habe der Fußball-Weltverband Fifa den spanischen Verband RFEF darauf hingewiesen, dass die "Einmischung" der spanischen Regierung in die Autonomie der RFEF zum Verlust der Fifa-Mitgliedschaft Spaniens und zum Ausschluss aus allen Fifa-Wettbewerben führen könnte. Darunter fällt auch das Turnier in Russland, wo Spanien in der Gruppe B gegen Portugal, Iran und Marokko antreten soll.

Hintergrund der Fifa-Drohung: Spaniens oberste Sportbehörde CSD drängt auf eine Wiederholung der von Betrugsvorwürfen begleiteten Wahlen der Verbandsspitze im Mai. Damals war der aktuell wegen Korruptionsverdacht suspendierte Verbandschef Ángel María Villar im Amt bestätigt worden. Villar war im Juli im Rahmen eines Anti-Korruptions-Einsatzes festgenommen worden und befindet sich nach Zahlung einer Kaution auf freiem Fuß. Über eine Wiederholung der Wahlen soll in Kürze der Staatsrat entscheiden, ein beratendes Gremium der spanischen Regierung. Deren Chef Mariano Rajoy sagte am Freitag in Brüssel, er sei überzeugt davon, "dass Spanien an der WM teilnehmen und diese auch gewinnen wird".

© SZ vom 16.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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