Fechten:Wieder mit Russen

Die Wiederzulassung russischer und belarussischer Sportler durch den Fecht-Weltverband hat heftige Kontroversen ausgelöst. Während Russland die Entscheidung feiert, reagiert die Ukraine "zutiefst schockiert und empört".

Die Wiederzulassung russischer und belarussischer Sportler durch den Fecht-Weltverband (Fie) hat heftige Kontroversen ausgelöst. Während Russland die Entscheidung feierte, reagierte die Ukraine "zutiefst schockiert und empört". Man werde umgehend über die Reaktion auf den Beschluss des Weltverbands und eine mögliche Berufung entscheiden, hieß es in einer Mitteilung der ukrainischen Föderation. Sie war bei zwei Anläufen gescheitert, die Abstimmung zu verhindern. Der Fechtverband der USA zeigte sich "enttäuscht, frustriert und beunruhigt, wenn auch nicht allzu überrascht". Die deutsche Säbelfechterin und Athletenvertreterin Lea Krüger schrieb auf Twitter, sie sei "einfach nur fassungslos".

Am Freitag hatte sich der internationale Fechtverband dafür entschieden, dass russische und belarussische Athleten wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. 89 Nationen stimmten dafür, 46 dagegen. Die Fecht-Weltmeisterschaften in Mailand finden im Juli statt. Schon im April beginnt die Qualifikation für die Sommerspiele in Paris 2024, die bis zum Frühjahr nächsten Jahres dauert. Das IOC strebt eine Rückkehr von Athleten aus beiden Ländern auf die internationale Sportbühne unter neutraler Flagge an, sofern sie sich klar zur olympischen Charta bekennen und den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen. Deutschland und fast drei Dutzend andere westliche Staaten versuchen einen solchen Start zu verhindern.

Der Deutsche Fechter-Bund sieht nach dem Entscheid des Weltverbandes "Problematiken bei der Ausrichtung von internationalen Wettkämpfen" auf sich zukommen. Gegebenenfalls drohe ein Entzug von internationalen Wettkämpfen in Deutschland, hieß es in einer Mitteilung.

© SZ vom 13.03.2023 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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