In der Verlängerung riskierte Alexandra Ndolo alles, doch ihr Degen verfehlte die Gegnerin Se-ra Song knapp. Stattdessen setzte die Koreanerin den goldenen Treffer. Bei den Fecht-Weltmeisterschaften in Kairo unterlag Ndolo mit 10:11 im Finale, und trotzdem bedeutete WM-Silber das beste Ergebnis ihrer Karriere.
Für den Deutschen Fechter-Bund (DFeB) endete eine lange Durststrecke. Die letzte deutsche WM-Silbermedaille bei den Frauen gewann Britta Heidemann 2014 in Kasan. Nach schwierigen Jahren befindet sich das deutsche Fechten im Umbruch, zuletzt hatte Leonie Ebert bei der Europameisterschaft mit Platz eins für Aufsehen gesorgt. Die 35-jährige Alexandra Ndolo aus Leverkusen, EM-Zweite 2017 und EM-Dritte 2019, setzt mit ihrer ersten WM-Medaille den Trend fort.
In Kairo zeigte sie sich in bestechender Form. Im Achtelfinale hatte sie die Weltranglistenerste In-Jeong Choi aus Südkorea ausgeschaltet, im Halbfinale die zweifache Weltmeisterin Rossella Fiamingo aus Italien. Im Finale lag sie mit Song nach neun Minuten gleichauf. Mit 10:10 ging es in die Verlängerung, in der Ndolo dann nur wenig zu Gold fehlte.