Wütend pfefferte Max Hartung seine Waffe durch die Luft. Die hohen Erwartungen des Säbel-Europameisters bei der Weltmeisterschaft der Fechter in China blieben unerfüllt. Athletensprecher Hartung unterlag dem russischen Weltranglistensechsten Kamil Ibragimow 7:15. Für Benedikt Wagner, Europameister von 2016, war beim 14:15 gegen den Weltranglistendritten Eli Dershwitz aus den USA ebenfalls unter den Top 16 Schluss. "Er war einfach besser als ich", sagte Hartung: "Das ist bitter, bei der Europameisterschaft habe ich ihn noch geschlagen." Mindestens ein Platz unter den besten Acht war das Ziel von Hartung. Damit muss er auf seine zweite WM-Einzelmedaille warten, vor drei Jahren hatte er Bronze gewonnen. In Wuxi war er am Ende Elfter, Wagner belegte Platz 16. Säbel-Weltmeister wurde der Olympia-Dritte Kim Junghwan, der sich im Finale gegen Eli Dershwitz aus den USA durchsetzte. "Wir sind enttäuscht", so kommentierte Sportdirektor Sven Ressel den ersten Entscheidungstag. Denn auch die beiden anderen Athleten aus Dormagen scheiterten früh: Richard Hübers kam auf Platz 20, der Olympia-Achte Matyas Szabo auf Platz 46. Für die drei deutschen Degenfechterinnen war in Runde eins Schluss. Die Offenbacherin Monika Sozanska verlor gegen Yiwen Sun (China) , Beate Christmann aus Tauberbischofsheim gegen Kelley Hurley (USA). Alexandra Ehler unterlag der Südkoreanerin Injeong Choi. Ihre Klubkollegin Alexandra Ndolo hatte sich nicht für die Runde der besten 64 Fechterinnen qualifiziert.
An diesem Montag gehen die Degenfechter auf die Planche. Dabei steht Lukas Bellmann ein kaum zu bezwingender Konkurrent im Weg: Der Leverkusener muss sich Südkoreas Olympiasieger Sangyoung Park stellen. Einfacher dürfte es für Richard Schmidt werden: Der Offenbacher, 2017 bei der WM in Leipzig einziger deutscher Medaillengewinner, ist gegen den US-Amerikaner Curtis McDowald favorisiert.