FC-Bayern-Spieler:Vidals gute Stube

Chiles Ikone Arturo Vidal lädt die Familie während seines Nationalelf-Trips ins Casino, morgens um sieben kommt die Polizei. Medien berichten, es sei zu Tumulten gekommen und habe "Sachschäden" gegeben. Vidal bezeichnet das als erfunden.

Man muss schon Prioritäten setzen: "Gleich sprechen wir über den unmittelbar bevorstehenden Nuklearkrieg", sprach der Moderator im Morgenmagazin des chilenischen Fernsehsenders Canal 13, "aber erst mal müssen wir über das reden, was Arturo Vidal passiert sein soll". Was das war? Nun, der derzeit wegen der WM-Qualifikationsspiele gegen Paraguay und in Bolivien in der Heimat weilende Bayern-Profi Vidal soll im Casino Monticelli, südlich von Santiago, eine Party organisiert haben, die ein wenig ausartete.

Laut Radio Bio Bio musste das Sicherheitspersonal der Spielhölle gegen sieben Uhr morgens die Polizei rufen. In den zwölf Räumen, die Vidal dort angemietet haben soll, um mit der Familie und engen Freunden zu feiern, sei es zu Tumulten gekommen. Andere Gäste hätten sich beschwert, es habe "Sachschäden" gegeben. Nach Eintreffen der Polizisten habe sich die Lage beruhigt, die Feier wurde für beendet erklärt. Später teilte die Polizei mit, Vidal sei "zum fraglichen Zeitpunkt" nicht - oder nicht mehr - am Ort des Geschehens gewesen. Vidal selbst freilich sagte, als er zum Training der Nationalelf erschien, er wisse nicht, was immer erfunden werde, "ich komme gerade von zuhause" - wobei Spötter behaupten, das Monticelli sei sein zweites Wohnzimmer. Schon vor seiner legendären Ferrari-Crash-Fahrt bei der Copa América 2015 hatte er dort getankt. Diesmal hätte er für sich in Anspruch nehmen können, vorab gefeiert zu haben: Am Dienstag wies der Sportschiedsgerichtshof TAS einen Protest Boliviens ab, der Chile in der WM-Qualifikation Punkte gekostet hätte.

© SZ vom 30.08.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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