Fan-Komplikationen:Festnahmen und Ärger im Stadion

Unwürdige Zustände: BVB-Fans werden vor Spielbeginn von den Ordnungskräften penibel kontrolliert - fünf Ultras werden über Nacht inhaftiert.

Dichtes Gedränge, gereizte Stimmung, körperliche Auseinandersetzungen - nach Problemen bei den Einlasskontrollen vor dem Champions-League-Spiel bei Benfica Lissabon gab es erneut Schlagzeilen um die Fans von Borussia Dortmund. Doch dieses Mal trugen nach Augenzeugenberichten vor allem die Sicherheitskräfte erheblich zu den unwürdigen Zuständen vor dem Estádio da Luz bei. Schon Tage vor dem Spiel war der BVB über strenge Kontrollen informiert worden. Doch offenbar mangelte es an Personal, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Aufgrund der langen Kontrollen gelangten Hunderte der rund 3500 mitgereisten BVB-Fans erst kurz vor der Halbzeit ins Stadion. "Borussia Dortmund bemühte sich auf Bitte der vor Ort befindlichen Fanbeauftragten vergeblich um eine Verschiebung der Anstoßzeit", hieß es in einer BVB-Mitteilung von Mittwoch.

Die Fan-Abteilung des Revierklubs berichtete von rigorosem Vorgehen der Polizei, bei dem ein "Mitglied des Abteilungs-Vorstands ohne jeden Grund verprügelt" worden sei. "Der Ordnungsdienst von Benfica ist nach unseren Infos akut unterbesetzt", hatte der BVB noch während der Partie moniert. Die Verantwortung für die Verzögerungen liege allein bei den Gastgebern. Ein BVB-Sprecher bestätigte allerdings auch, dass zuvor fünf Ultras in Lissabon festgenommen worden, die Pyrotechnik bei sich trugen - vier gehörten zur Dortmunder Ultra-Gruppierung "Desperados", ein Mitgereister zur Kölner Gruppe "Boyz". Sie sollen schnell dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Kontrollen am Stadion fielen daher penibel aus.

© SZ vom 16.02.2017 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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