Europaspiele in Baku:Glänzende Bauten blenden die Welt

Mit den Europaspielen will Baku von Menschenrechtsverletzungen ablenken. Viele Milliarden Dollar investierte das Regime deshalb in den Bau von Sportstätten. So sieht das Ergebnis aus.

Von Tim Brack

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Der autokratische Staatspräsident Ilham Alijew will Baku zu einer Metropole mit verschiedensten Sport-Großereignissen machen. Für die Europaspiele wurden angeblich sechs Milliarden Dollar in Gebäude und Infrastruktur investiert. Das Geld fließt aus der Staatskasse des gas- und ölreichen Landes, in dem Teile der Bevölkerung nur wenige 100 Dollar im Monat verdienen. Doch es gibt Kritik: Immer wieder werden dem Machthaber und seiner Familie Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

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(Foto: dpa)

Die Flamme spielt für Baku eine wichtige Rolle. Sie ist sogar auf dem Stadt-Wappen verewigt. Die drei Flammentürme prägen mit ihren 190 Metern die Skyline Bakus. Die Hochhäuser wurden 2012 fertiggestellt. Ihre Fassaden sind mit mehr als 10 000 LEDs ausgestattet und können in den verschiedensten Farben leuchten. In den drei Gebäuden befinden sich Büros, Wohnungen und ein Hotel.

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Wie eine verschneite Bergkuppel liegt das von der Architektin Zaha Hadid entworfene Kulturzentrum in der prallen Sonne. Baku will der Welt ein sauberes, ein liberales Image aufzeigen, um so von seiner politischen Willkür und den Unterdrückungen in der Heimat abzulenken. Dafür müssen auch die Gebäude auf Hochglanz gebracht werden. Der Schmutz lässt sich leichter entfernen als die anhaltende Kritik am Regime. Seit der Fertigstellung 2012 sind eine Galerie und eine Museum in dem Zentrum untergebracht.

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(Foto: Getty Images for BEGOC)

Athletendorf - dabei denkt man an eine gemütliche Ansammlung von Bungalows und Flachbauten. In Baku sieht das ein bisschen anders aus: Da hausen die 6000 Athleten in einem dieser 13 Appartementkomplexe, die anlässlich der Europaspiele hochgezogen wurden. Und auch den Großteil der Reisekosten hat die aserbaidschanische Regierung übernommen, um noch mehr Nationen nach Baku zu locken. Die neu gebauten Gebäude sollen nach den Spielen als Schulen und Büros dienen.

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(Foto: dpa)

Was so ähnlich aussieht wie die Arena in München, ist Bakus Olympiastadion. Der Name drückt am besten Alijews Wunsch aus, die Olympischen Spiele bald nach Baku zu holen. Hier finden die Leichtathletikwettkämpfe statt, auch Fußball kann hier gespielt werden. Das wird aber erst bei der Fußball-Europameisterschaft 2020 der Fall sein, wenn drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale in dem Stadion ausgetragen werden.

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(Foto: dpa)

Die Fassade des 68 195 Zuschauer fassenden Olympiastadions erinnert an das Profil eines Autoreifens. Formel-1-Rennen finden hier nicht statt. Die Rennwagen drehen ab 2016 ihre Runden auf einem Stadtkurs in der Innenstadt Bakus. Ein weiteres Puzzleteil für Alijews Traum, Baku als Sportmacht berühmt zu machen.

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Wie ein Schildkrötenpanzer ruht das Baku Aquastic Center im Süden der aserbaidschanischen Hauptstadt. In der Arena werden die Schwimmer, Kunstspringer und Synchronschwimmer vor etwa 2000 Zuschauern ihre Wettkämpfe austragen.

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(Foto: Richard Heathcote/Getty Images for BEGOC)

Ein leuchtender Gurt umschlingt diese Arena. Er erinnert an das Band der rhythmischen Sportgymnastik. Kein Zufall, denn hier in der National Gymnastics Arena finden die Turnwettbewerbe statt. Schon die Europameisterschaft der Rhythmischen Sportgymnastik 2014 wurde hier ausgetragen. Als Präsidentin des Organisationskomitees war Mehriban Alijew, die Frau des Staatsoberhaupts, die Gestalterin hinter diesem Ereignis.

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(Foto: Getty Images)

Mit ihren Pyramiden liegt die Crystal Hall direkt am Kaspischen Meer. 2012 noch Austragungsort des Eurovison Song Contests, werden während der Europaspiele Kampfschreie von Taekwondo, Volleyball, Boxen, Karate und Fechten den Drei-Hallen-Komplex erfüllen. Die Arena wurden innerhalb von sieben Monaten hochgezogen und bietet während der Wettkämpfe rund 7300 Zuschauern Platz.

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